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Asyl: Nur jede dritte Frau arbeitet, die 2015 kam! Daran liegt es

Seit der Asyl-Krise 2015 ist die Frage der Integration eine politische Konfliktlinie in Deutschland. Neue Zahlen beleben die Debatte.

Asyl: Seit 2015 ein bestimmendes Thema in Deutschland.
© imago/epd

Das BAMF: Ein Amt mit viel Verantwortung

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ist eine deutsche Bundesoberbehörde mit Sitz in Nürnberg. Das Bundesamt ist für Asyl-und Flüchtlingsschutz und auch für Integration und Migration zuständig. Weitere Informationen finden Sie im Video.

Es ist ein großes Thema seit der Flüchtlingskrise 2015: Wie gelingt die Integration der Menschen, die in Deutschland Asyl beantragt haben? Nun zeigen neue offizielle Zahlen, wo es besonders hapert.

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Unter den Frauen, die 2015 nach Deutschland kamen, ist die Quote der Erwerbstätigen besonders schlecht, berichtet das ZDF.

Geflüchtete mit Job: Große Unterschiede bei Männern und Frauen

Während immerhin 75 Prozent der Männern, die im Krisenjahr 2015 nach Deutschland Asylanträge stellten, mittlerweile erwerbstätig sind, sieht es bei Frauen anders aus. Laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) haben nur 31 Prozent der Frauen, die vor neun Jahren ins Land kamen, einen bezahlten Job.

Woran liegt das? Die Leiterin des IAB-Forschungsbereichs Migration und Integration, Prof. Dr. Yuliya Kosyakova,nennt gegenüber „heute“ (ZDF) mehrere Gründe. Ein Hauptproblem sei die Kinderbetreuung. Durch mangelhafte Angebote in Krippen und Kitas seien die Frauen, in den oft traditionell geprägten Ehen, viel mehr mit der Care-Arbeit gebunden als die Männer. Dadurch hätten sie langsamer die deutsche Sprache gelernt und entsprechende Hindernisse bei der Stellensuche.

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Asyl-Krise: Frauen hatten mehr Probleme Arbeit zu finden

Zudem hätten die Frauen Beratungsangebote weniger genutzt und seien auch in den Herkunftsländern seltener erwerbstätig gewesen. Kosyakova sagt, Flüchtlinge aus Bürgerkriegsgebieten wie Syrien, seien vor allem nach Deutschland gekommen, um Schutz zu finden, nicht primär um zu Arbeiten. „Daher fehlen schlichtweg Ressourcen am Anfang, also sowas wie Sprachkenntnisse, soziale Netzwerke oder Informationen.“

Ein weiteres Problem, was mehr Frauen betrifft: Sie hatten in ihren Herkunftsländern häufiger Berufe, deren Zugang hierzulande stärker reglemtiert ist. Wenn sie etwa Lehrerinnen waren, ist es für sie nicht möglich, diese Tätigkeit in Deutschland fortzuführen. Männer mit zum Beispiel handwerklichen Kenntnissen hätten es da leichter.


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Kaum mehr als Mindestlohn im Schnitt

Dennoch gilt für Männer und Frauen mit Asyl-Hintergrund: Je länger sie in Deutschland sind, desto mehr gehen arbeiten. Jedoch liegt der durchschnittliche Stundenlohn von Gelüchteten mit 13,70 Euro nur knapp über dem Mindestlohn-Niveau von 12,50 Euro. Es bleibt also ein Leben ohne großen Wohlstand.