Schockierende Szenen am Freitag (10. November) in Berlin. Der Grünen-Politiker Jian Omar ist nach eigenen Angaben in seinem Wahlkreisbüro im Stadtteil Moabit von einer Person mit einem Hammer angegriffen und dabei rassistisch beleidigt worden sein.
„Du scheiß Ausländer, Leute wie Sie hat man früher in Gaskammer gesteckt“, soll der Täter dabei gesagt haben. Ein Passantin sei eingeschritten und habe ihm zur Seite gestanden, bis die Polizei an Ort und Stelle war. Der Grünen-Politiker informierte über den Vorfall am Abend über „X“ (ehemals Twitter) und teilte mit, dass er körperlich keine Verletzungen davon getragen habe.
Grünen-Politiker mit deutlichen Worten nach Hammer-Attacke
Jian Omar hat nach eigenen Angaben sofort Anzeige erstattet. „Die Polizei hat wegen der politischen Motivation Tat und der Volksverhetzung auch den Staatsschutz informiert und Ermittlungen aufgenommen“, so der Grünen-Politiker. Die Polizei Berlin hat den Fall am Freitagabend auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) noch nicht bestätigt.
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Jian Omar, der am Vortag zum 85. Jahrestag der Reichspogromnacht einen Kranz zum Gedenken der Opfer von Antisemitismus am Levetrow-Denkmal in Moabit platzierte, bringt den Vorfall in Verbindung mit dem aktuellen Weltgeschehen: „Auch wenn die politische Stimmung angeheizt ist, gibt’s keine Rechtfertigung für Gewalt und verbale Angriffe dieser Art“, erklärte der Berliner Politiker
Ausnahmezustand in Berlin
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Die Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Abgeordnetenhaus, Bettina Jarasch und Werner Graf, verurteilten die Attacke am Freitagabend. „Der Angriff mit Hammer zeigt, dass wir in einem Klima aus Hass leben, dem wir alle entgegentreten müssen“, teilten sie mit. „Zum Glück sind alle körperlich unverletzt geblieben.“ (mit dpa)