Dunkle Machenschaften am Rande der Gesellschaft. Die Polizei versucht immer wieder gegen die kriminellen Winkelzüge der Clans in Duisburg anzukommen. Das Problem: Es sind inzwischen mehr 70 Stück und viele derer Mitglieder sind noch minderjährig.
Schon ab einem Alter von zwölf Jahren werden sie angeworben. Kinder ohne Perspektive und umgeben vor Armut sind oft ein leichtes Ziel für die kriminellen Großfamilien. Lamya Kaddor, Bundestagsabgeordneten der Grünen, hat sich mit der Thematik intensiv beschäftigt und berichtet gegenüber der WAZ: „Wenn die Perspektivlosigkeit groß ist, ist es das Interesse daran, Achtung zu gewinnen, auch.“
Duisburg: Clans werben minderjährige Mitglieder an
Respekt und Anerkennung. Das sind genau die Dinge, nach denen man im Jugendalter strebt und mit denen die Clans ihren Nachwuchs anlocken. Das lukrative Geschäft, das die Machenschaften der Großfamilien mit sich bringt, wird den Sprösslingen schon früh aufgezeigt. Bargeld, teure Wertgegenstände und natürlich die Familienzugehörigkeit. Vater und Onkel dienen als Vorbild, und Cousins reden bekehrend auf die Jüngsten ein.
Gerade im Duisburger-Norden, wo die Aktivität der türkisch-libanesischen Organisationen besonders hoch ist, entscheiden sich viele Jugendliche für den Clan. „Schnell arbeitet man als Zuhälter, bekommt Achtung und Geld,“ erklärt Kaddor der „WAZ“. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt. Viele geraten auf die schiefe Bahn und schaffen es alleine auch nicht wieder heraus.
Clans in Duisburg: Perspektivlosigkeit ist oft die Ursache
Perspektiven müssen geschaffen werden. Um dem schleichenden Prozess der kriminellen Zugehörigkeit rechtzeitig zu entkommen, muss gerade den Jüngeren klargemacht werden, wie erstrebenswert eine rechtmäßige Beschäftigung ist. Mit verschiedenen Präventionsangeboten wird der organisierten Kriminalität die Stirn geboten und versucht, Jugendlichen in ein besseres Leben zu verhelfen.
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Doch nicht alle, die den Familiennamen eines Clans tragen, sind gleich kriminell. Viele der Angehörigen bleiben den Gesetzen treu und werden fälschlicherweise mit den kriminellen Strukturen der Großfamilie in Verbindung gebracht. Bevor man urteilt, sollte man also immer zweimal hinschauen. Weitere Einzelheiten kannst du hier bei der „WAZ“ lesen.