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Bürgergeld: Bald ist Einschulung! „Familien graut es jetzt schon vor den Kosten“

Eine Einschulung ist nicht nur ein emotionaler Moment für viele Familien, sondern oft auch ein kostenintensiver. Wie werden Bürgergeld-Familien unterstützt?

Eine Einschulung ist nicht nur ein emotionaler Moment für viele Familien, sondern oft auch ein kostenintensiver. Wie werden Bürgergeld-Familien unterstützt?
© IMAGO/Kirchner-Media

Das ist das neue Bürgergeld

Nach der Einigung im Vermittlungsausschuss haben Bundestag und Bundesrat die Einführung des Bürgergelds beschlossen. Damit kann die neue Grundsicherung für Langzeitarbeitslose wie geplant zum 1. Januar in Kraft treten.

Für viele Kita-Kinder beginnt schon bald ein neuer Lebensabschnitt: Die Schule ruft. In Deutschland starten die Einschulungen für das kommende Schuljahr ab August. Frühester Starschuss fällt in NRW, Niedersachsen und Bremen.

In manchen Bundesländern wie Bayern oder Baden-Württemberg haben Kinder erst im September ihren ersten Schultag. Doch Dinge für die Schule wie Ranzen, Mäppchen oder Schultüte brauchen alle Kinder. Für manche wird das zum Problem – vor allem für armutsbetroffene Familien, die zum Beispiel Bürgergeld beziehen.

Bürgergeld: Wie werden Familien unterstützt?

Auf diese Problematik macht auch Helena Steinhaus, Gründerin von sanktionsfrei e.V., aufmerksam. Auf Twitter schreibt sie: „Im August wird eingeschult, Familien in Bürgergeld graut es jetzt schon vor den Kosten.“ Die Anschaffung wichtiger Sachen wie Schulranzen, Hefte und Turnbeutel kann dann zur echten Belastungsprobe werden.

„6-14-Jährigen stehen monatlich grade mal 348 Euro zum Leben zu“, beklagt Steinhaus. Während für Nahrungsmittel und Getränke rund 137 Euro vorgesehen sind, bleiben für Bildung pro Monat gerade einmal 1,80 Euro übrig.

Allerdings erhalten Kinder von Bürgergeld-Empfängern zusätzliche Unterstützung. So erhalten diese zweimal im Jahr einen Zuschuss für die Schul-Ausstattung. Dazu schreibt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales: „Die Beträge werden automatisch zu Beginn des Schuljahres (Februar und August) mit ausgezahlt.“

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Der Betrag für Stifte, Hefte, Schulranzen und Co. werde jährlich entsprechend der prozentualen Erhöhung des Regelbedarfs angepasst. So gab es zum 01. Februar 2023 58 Euro, im August kommen 116 Euro dazu. Insgesamt werden 174 Euro für den persönlichen Schulbedarf überwiesen. Allerdings kommt man damit nicht gerade weit. „Dafür gibts mit Ach und Krach einen Schulranzen“, mahnt Steinhaus weiter.

Bürgergeld: So teuer ist die Einschulung!

Denn gerade die Anschaffungskosten für das erste Schuljahr können enorm hoch sein – je nachdem was die Schule fordert. Wie Steinhaus weiter mitteilte, habe die Sparkasse die Neuanschaffungskosten genauer unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist erschreckend: Durchschnittlich fallen Kosten von 970 Euro an.

Die Sparkasse rechnet vor:

  • Schultüte: 20 bis 50 Euro
  • Füllung der Schultüte: 50 bis 200 Euro
  • Schulranzen: 70 bis 200 Euro
  • Mäppchen, Turnbeutel, Brotdose, Trinkflasche: 70 Euro
  • Outfit für die Einschulung: 50 bis 200 Euro
  • Blöcke, Hefte, Bastelsachen und Co.: 100 bis 150 Euro
  • Haus- und Sportschuhe: 40 bis 100 Euro

Abgesehen von der Einschulung: So werden Kinder von Familien in Bürgergeld während des weiteren Schullebens unterstützt.


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Auch mit einem Zuschuss ist das für Bürgergeld-Familien nicht zu stemmen. Helena Steinhaus macht deshalb in ihrem Tweet auf die Einschulungskampagne des Vereins aufmerksam. Darüber sollen Kinder zusätzlich 150 Euro für den Beginn ihres Schullebens erhalten.