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Warum die Cannabis-Pläne von Karl Lauterbach und der Ampel so gefährlich sind – ein Kommentar

Die Bundesregierung will noch dieses Jahr Cannabis teilweise legalisieren, die Menschen dürften also legal kiffen. Doch das hat einen Haken.

Die Bundesregierung will noch dieses Jahr Cannabis teilweise legalisieren, die Menschen dürften also legal kiffen. Doch das hat einen Haken.
© IMAGO/Jochen Eckel

Cannabis-Legalisierung: Lauterbach präsentiert "Zwei-Säulen-Modell"

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat in Berlin das geplante "Zwei-Säulen-Modell" zur Legalisierung von Cannabis vorgestellt. Bundesweit können Erwachsene demnach nicht gewinnorientierte Vereinigungen zum gemeinschaftlichen Anbau bilden. Die zweite Säule sind regional begrenzte "Modellvorhaben mit kommerziellen Lieferketten".

Ende 2021 hat die Ampel sich in den Koalitionsvertrag die Cannabis-Legalisierung geschrieben – passiert ist lange Zeit nichts. Als dann endlich was passierte, wurde es schnell unübersichtlich und vor allem: gefährlich! Aber der Reihe nach.

Vor kurzem präsentierten Landwirtschaftsminister Cem Özdemir und Gesundheitsminister Karl Lauterbach ihre konkreten Ideen zur Legalisierung. Demnach soll der Besitz von bis zu 25 Gramm und der Anbau von drei Pflanzen zum Eigenbedarf legal sein. Die Abgabe soll über sogenannte Cannabis-Clubs erfolgen. Auch soll in Modellregionen der Verkauf über lizenzierte Fachgeschäfte getestet werden. Doch Bayern und NRW wollen die Legalisierung stoppen, sprechen sich gegen die Modellvorhaben aus.

Lauterbach will illegale Droge legalisieren

In den letzten zwölf Monaten konsumierten in Deutschland schätzungsweise 4,7 Millionen Erwachsene und rund 370.000 Jugendliche illegale Drogen. Cannabis kommt dabei die größte Bedeutung zu, ist aktuell die am meisten konsumierte illegale Droge Deutschlands – doch, wenn es nach Lauterbach geht, wohl nicht mehr lang.

Immer wieder kommen Cannabis-Befürworter mit der Begründung um die Ecke, Alkohol sei ja auch erlaubt. Doch das Argument, wenn das eine legal ist, muss es das andere auch sein, hinkt. Denn: Auch wenn Alkohol in der Gesellschaft zum Teil fest verankert ist, bedeutet das nicht, dass es weniger gefährlich ist. In Deutschland trinken knapp acht Millionen Menschen Alkohol in gesundheitlich riskanter Weise. Eine weitere Droge zu legalisieren, verschärft das Problem umso mehr – gerade für Minderjährige. Denn für diese ist es kein Problem, an legale Substanzen wie Alkohol heranzukommen. Bei Gras wird das ähnlich laufen.

Cannabis-Pläne sind grob fahrlässig

Kiffen ist cool, ist allgegenwärtig und schon lange keine Randerscheinung mehr. Gekifft wird in allen Alters- und Gesellschaftsschichten. Doch die grüne Pflanze ist kein Broccoli, die Gefahren der Droge sind nicht zu unterschätzen. Kiffen kann nicht nur süchtig machen, sondern auch schwere psychische Erkrankungen auslösen (vor allem durch den erhöhten THC-Gehalt). Eine Studie der Uniklinik München besagt, dass regelmäßiger Cannabis-Konsum die Gefahr an einer Psychose zu erkranken fünffach verstärkt.

Das Risiko für jüngere Menschen wird unterschätzt. Je früher Jugendliche anfangen, Gras zu konsumieren, desto gravierender die Folgen. Denn: Die Reifung des Gehirns ist erst mit Mitte zwanzig fertig – warum soll Cannabis dann bereits ab 18 Jahren legalisiert sein? Nimmt die Ampel die Beeinträchtigung der geistigen Fähigkeit einfach so in Kauf? Wichtige Funktionen wie Impulskontrolle, Problemlösen, Priorisieren oder Emotionsregulation können durch Cannabis-Konsum bei Jugendlichen gehemmt werden. Die Zahl der Psychosen durch die Droge hat sich von 2011 bis 2020 verachtfacht – mit der Legalisierung wird diese wohl noch weiter in die Höhe schnellen.


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Cannabis bleibt für Minderjährige zwar weiterhin verboten, sollten diese aber dennoch mit Gras erwischt werden, drohen ihnen keine Strafen mehr – lediglich die Teilnahme an einem Präventionsprogramm. Wo bleibt da die Abschreckung, Herr Lauterbach?

Die Freigabe ist mit vielen, nicht abschätzbaren Risiken verbunden. Cannabis bleibt ein Suchtmittel mit großen gesundheitlichen Risiken für die Konsumenten. Die Ampel-Pläne sind grob fahrlässig, vor allem für Jugendliche. Lauterbach und Özdemir müssen bei ihren Kiffer-Plänen zur Vernunft kommen – erst Recht, wenn es um den Schutz der jungen Menschen geht.