Nach der blutigen Attacke in einem Fitnessstudio in Duisburg ist der mutmaßliche Täter gefasst und in Untersuchungshaft. Die Polizei hat ihn mittlerweile auch mit einem Mord an Ostern in Verbindung gebracht. Wie das zusammenpassen soll?
Das fragt sich auch NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). Mörder oder Amokläufer mit rassistischem Motiv? Experten können den mutmaßlichen Täter aus Duisburg einfach nicht einschätzen.
Duisburg: Mutmaßlicher Täter schweigt weiter
Noch immer schweigt der 26-Jährige zu seinen Taten. Die Polizei tappt so weiterhin im Dunklen, was die Motivlage angeht. Das gibt auch Reul am Donnerstag, den 27. April, im NRW-Innenausschuss zu. Das sei seiner Meinung nach allerdings „untypisch für einen Attentäter, der seine Tat einordnen will“ ebenso wie für einen Amokläufer, der eigentlich nichts mehr zu verlieren hätte.
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Zunächst deuteten die Hinweise darauf hin, dass der 26-Jährige einen anderen Mann gezielt in der Herrenumkleide des John Reed in der Altstadt hätte angreifen wollen. Dann fand die Polizei Fotos und Texte mit Islamismus-Bezug in seiner Wohnung, so Reul. Doch auch seine Taten würden nicht ganz ins Bild eines gezielten Anschlags passen.
Rätselhaftes Verhalten beim mutmaßlichen Täter
Dass der mutmaßliche Täter nicht gleich am Eingang des Fitnessstudios angriff, sondern erst bis in die Umkleiden ging, um danach ganz ruhig und ohne Hast das Gebäude zu verlassen, sei ebenso untypisch für einen Attentäter. Zudem griff er kein zweites Mal an. Wie das mit dem Mordverdachtsfall zusammenhängen könnte, dazu nahm Reul nicht Stellung.
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Bei dem Messerangriff an der Schwanenstraße waren am Dienstag, den 18. April, vier Menschen schwer verletzt worden. Auch aktuell schwebt ein 21-jähriges Opfer noch in Lebensgefahr. (mit dpa)