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Wirtschaft ist alarmiert: „Fatale Botschaft fürs Revier“

Wirtschaft ist alarmiert: „Fatale Botschaft fürs Revier“

Düsseldorf. 

Das Nein der Oberhausener Bürger zur Straßenbahnlinie 105 nährt in der Landespolitik die Angst vor einer weiteren verkehrspolitischen Selbstfesselung des Ruhrgebiets.

Wie schon nach der überraschenden Ablehnung der Gladbecker beim Ratsbürgerentscheid 2012 zum Ausbau der Autobahn 52 wachsen die Zweifel, dass Bundesmillionen im Revier kaum noch zu verbauen sind. Damals wie heute stand Berlin mit dem Gros der Finanzierung parat und wurde abgewiesen.

Die in der Landesvereinigung der Unternehmerverbände (Unternehmer NRW) versammelte Wirtschaft reagierte am Montag alarmiert auf das Oberhausener Ergebnis: „Für das Ruhrgebiet, wie kaum eine andere Region Deutschlands dringend auf Investitionen angewiesen, ist der Dagegen-Bürgerentscheid von Oberhausen eine fatale Botschaft: Die andernorts so gelobte Bereitschaft des Ruhrgebiets zum Strukturwandel hat einen schweren Dämpfer bekommen“, klagte gestern deren Hauptgeschäftsführer Luitwin Mallmann.

Der Grünen-Verkehrsexperte Rolf Beu machte auch das Planungschaos im Ruhrgebiet für die kritische Haltung vieler Bürger verantwortlich: „Mülheim will die Straßenbahnen abschaffen, Essen will sie ausbauen. Jeder denkt in eine Richtung, aber nicht gemeinsam.“ Die Nahverkehrspolitik müsse besser stadtübergreifend abgestimmt werden, auch der Regionalverband Ruhr (RVR) stehe in der Pflicht.