Ex-Karstadtchef Thomas Middelhoff ist am Dienstagmorgen zu seinem eigenen Prozess nicht erschienen. Gemeinsam mit seiner Ehefrau hatte er gegen das Bankhaus Sal. Oppenheim geklagt. Middelhoff sitzt seit seiner Verurteilung im Untreueprozess am Freitag in Haft.
Köln.
Dem Manager Thomas Middelhoff könnte eine neue gerichtliche Niederlage bevorstehen. Das Kölner Landgericht sieht in einem von ihm angestrengten Zivilprozess gegen die Bank Sal. Oppenheim „nach derzeitigem Sach- und Streitstand recht ungünstige Aussichten“. Der Vorsitzende Richter Stefan Singbartl sagte am Dienstag zu Beginn des Verfahrens, er habe „ziemliche Probleme mit der Substanz des klägerischen Vortrags“. Die Entscheidung soll am 3. Februar verkündet werden.
Middelhoff, der ehemalige Chef des Arcandor-Konzerns (Karstadt/Quelle), fordert in dem Verfahren zusammen mit seiner Ehefrau laut Gericht eine Summe von gut 100 Millionen Euro. Er sei falsch beraten worden und will deshalb Schadensersatz. Der ehemalige Topmanager konnte am Dienstag nicht selbst vor Gericht erscheinen, da er zurzeit in Untersuchungshaft ist. Er war am Freitag vom Landgericht Essen wegen Untreue zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Urteil ist zwar noch nicht rechtskräftig, wegen Fluchtgefahr wurde Middelhoff jedoch in U-Haft genommen. Das Essener Landgericht will im Laufe der Woche über eine mögliche Aussetzung des Haftbefehls entscheiden. (dpa)