Mitarbeiter der Düsseldorfer Traditionsmarke bangen um Jobs, die Inhaber der Mittelstandsanleihen um ihr Geld.
Düsseldorf.
Dem Tütensuppenhersteller Zamek droht das Aus: Das Familienunternehmen hat Antrag auf Insolvenz in Eigenregie gestellt. Damit wäre Zamek drei Monate lang vor Zahlungen an seine Gläubiger geschützt und könnte selbst einen Sanierungsplan entwickeln. Zamek beschäftigt in Düsseldorf und Dresden 520 Mitarbeiter. Die Beschäftigten bangen nun um ihre Jobs, zahlreiche Besitzer von Mittelstandsanleihen um ihr Geld. Zamek hatte sich 2012 und 2013 über Anleihen 45 Millionen Euro besorgt.
Das 1932 gegründete Traditionshaus befindet sich seit geraumer Zeit in Turbulenzen. Im Geschäftsjahr 2012/2013 fiel ein Verlust von mehr als zehn Millionen Euro an. Mehrheitsgesellschafter Bernhard Zamek reagierte mit Sparmaßnahmen und dem Abbau von 85 Stellen. Seine Frau Petra wurde erst in diesem Monat vom Sanierer Reiner Wenz als Geschäftsführerin abgelöst.
Bernhard Zamek ist der Enkel des gleichnamigen Firmengründers, der den Brühwürfel entwickelte. Heute produziert Zamek auch Suppen, Soßen, Teigwaren und Fertiggerichte. Breiter bekannt wurde die Marke in den 80er-Jahren durch Fernsehspots und den Slogan „Mit Zamek fängt die Mahlzeit an“. Brühwürfel und Suppen wurden in vielen Metzgereien über die Fleischtheke verkauft.
Von Zamek gab es gestern keine weitere Stellungnahme zum Insolvenzantrag. Auch die Mitarbeiter wurden laut der Gewerkschaft NGG nicht offiziell informiert.