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Strukturwandel ist laut neuem Wirtschaftsförderer Beck noch nicht vorbei

Strukturwandel ist für Wirtschaftsförderer Beck nicht vorbei

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Hintergrundgespräche Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr Foto: Tim Schulz / WAZ FotoPool
Das Ruhrgebiet hat einen neuen Chefwirtschaftsförderer: Rasmus Beck ist erst 33 Jahre alt und kommt aus Witten. „Das ist die spannendste Aufgabe, die ein Wirtschaftsförderer haben kann“, sagt Beck. Aus seiner Sicht gibt es im Ruhrgebiet zu wenige qualifizierte Industriearbeitsplätze.

Mülheim. 

Für seine Abschlussarbeit des Politik-Studiums bekam er das Prädikat „sehr gut“. Es ging darum, wie das High-Tech-Zentrum Silicon Valley in Kalifornien auf andere Standorte übertragbar ist. Dazu hat Rasmus Beck, der neue Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr, nun Gelegenheit. „Das ist die spannendste Aufgabe, die ein Wirtschaftsförderer haben kann“, sagt der 33-jährige Vater von drei Kindern, der in Witten lebt und SPD-Mitglied ist. Er hat die Nachfolge von Thomas Westphal angetreten, der in die Dortmunder Wirtschaftsförderung wechselte

Auch wenn Beck Fortschritte in der Zusammenarbeit der Städte sieht und an die Potenziale des Reviers glaubt, benennt er Probleme, die er anfassen will. „Es gibt zu wenige qualifizierte Industriearbeitsplätze. Der Strukturwandel ist noch längst nicht vorbei“, sagt Beck.

Im Hinblick auf den Fachkräftemangel will er die Universitäten besser mit dem Mittelstand vernetzen. „Den Fachhochschulen gelingt das schon sehr gut“, meint er und warnt davor: „Absolventen, die einmal die Region verlassen haben, sind nur schwer wieder zurückzuholen.“

International punkten

Der neue Geschäftsführer ist davon überzeugt, dass neben den Wirtschaftsförderungen auf Kommunal- und Landesebene die Wirtschaftsförderung für das Ruhrgebiet mehr denn je ihre Existenzberechtigung habe. Beck: „Die Rheinschiene, Südwestfalen und Ostwestfalen-Lippe sind hervorragend organisiert.“ Dem Revier sei es nicht gelungen, als einheitliche Wirtschaftsmetropole auch international zu punkten. „Das Ruhrgebiet muss als attraktiver Lebens- und Arbeitsstandort mit all seiner Dynamik und Vielfältigkeit als Marke von außen ins Auge stechen“, lautet sein Ziel. So wie in China: Dort kenne man das Ruhrgebiet gut, und das nicht nur wegen der Direktübertragung der Bundesliga-Spiele des BVB und Schalke.

Beck wuchs in Stuttgart auf, ist verheiratet und hat drei Kinder. Nach seinem Studium der Politik und Ökonomie war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ruhr-Universität Bochum, bevor er zur Wirtschaftsförderung Dortmund wechselte. Zuletzt arbeitete er als Prokurist in der Wirtschaftsförderung Hannover.