Die Stimmung bei deutschen Unternehmern wird deutlich schlechter. Der ifo-Geschäftsklimaindex ist im Juli eingebrochen. Optimistisch ist nur eine Branche.
München.
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Juli merklich verschlechtert. Die Unternehmen bewerteten ihre Geschäftslage nicht mehr ganz so positiv wie im Vormonat. Das zeigt der am Freitag vom Münchner Ifo-Institut veröffentlichte Geschäftsklimaindex, der wichtigste Gradmesser für die deutsche Konjunktur. Das Barometer fiel von 114,5 Punkten im Juni auf 112,9 Punkte. Volkswirte hatten für Juli einen Rückgang auf 113,8 Punkte prognostiziert.
Die Einschätzung der befragten rund 7.000 Firmen sei dennoch genauso günstig wie während des Frühjahrs, erklärte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. „Wenngleich die Geschäftserwartungen nach unten weisen, sonnt sich die deutsche Wirtschaft noch immer in einem Sommerhoch.“
Baubranche bleibt optimistisch
Im verarbeitenden Gewerbe haben die Erwartungen den Angaben zufolge deutlich nachgelassen, während die Lagebeurteilung trotz eines kleinen Rückgangs noch keine Tendenzveränderung zeigt. Im Auslandsgeschäft rechneten die Firmen für die nächsten sechs Monate mit geringeren Zuwächsen als in den vergangenen Monaten. Die Geräteauslastung sei derzeit etwas höher als im Frühjahr. Nach wie vor wollten die Unternehmen mehr Personal einstellen.
Eingetrübt hat sich das Geschäftsklima laut Ifo auch im Einzel- und im Großhandel. Die Einzelhändler seien mit ihrer momentanen Geschäftslage nicht mehr so zufrieden wie bislang. Ihre Geschäftsperspektiven schätzten sie aber wieder als etwas besser ein. Die Großhändler hätten sowohl ihre derzeitige Geschäftssituation als auch ihre Geschäftsaussichten weniger günstig wie im Vormonat bewertet.
Optimismus habe einzig die Baubranche an den Tag gelegt, hieß es. Die Tendenz der Lagebeurteilung sei eindeutig nach oben gerichtet, und auch hinsichtlich der Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr seien die befragten Bauunternehmen ähnlich zuversichtlich wie im Juni. (dapd)