Die Spekulationen reißen nicht ab: Nach einem Medienbericht war Volkswagen tatsächlich an einem Kauf der General-Motors-Tochter interessiert. Nur das Gebot war offenbar zu niedrig.
Wolfsburg/Rüsselsheim.
Der Autokonzern Volkswagen hatte nach einem Medienbericht Interesse am angeschlagenen Konkurrenten Opel. VW habe die Opel-Mutter General Motors wissen lassen, auf welchen Wert man den Rüsselsheimer Rivalen taxiere, berichtete das „Manager Magazin“ am Donnerstag. Zu Verhandlungen mit GM sei es nicht gekommen, schreibt das Blatt und beruft sich auf Konzernkreise. GM habe das Wolfsburger Gebot zu niedrig befunden.
Ein VW-Sprecher erklärte zu dem Bericht, Spekulationen würden grundsätzlich nicht kommentiert.
Das Magazin schreibt unter Berufung auf VW-Manager weiter, der VW-Vorstand sei durch angebliches Interesse des aufstrebenden koreanischen Autoherstellers Hyundai aufgeschreckt worden. Aus der GM-Heimat Detroit sei berichtet worden, die Koreaner sprächen mit GM bereits über Opel.
Angeblich waren auch chinesische Konzerne an Opel interessiert
Anfang Juni gab es Medienberichte, wonach GM einen Verkauf der defizitären deutschen Tochter erwägt. Als mögliche Käufer nannten der „Spiegel“ und „Auto Bild“ chinesische Konzerne oder Volkswagen. GM hatte daraufhin Anfang Juli eine Mitteilung veröffentlicht, in der es hieß: „Opel ist seit 1928 Teil der GM-Familie und bleibt wichtig für das Unternehmen.“ GM sei erfreut über die Fortschritte von Opel bei der Sanierung, schrieb GM weiter.
Opel stand bereits Ende 2009 kurz vor einem Verkauf. Damals war die Übernahme der GM-Tochter durch den österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna schon so gut wie perfekt. Doch Vorstand und Aufsichtsrat von General Motors stoppten den Verkauf kurz vor Unterschrift der Verträge. GM steckte seitdem einen hohen Millionenbetrag in die Opel-Sanierung. Zuletzt war der Absatz von Opel-Modellen in Europa stark gestiegen. (dapd)