Die Versicherung Signal Iduna will in den nächsten vier Jahren 1400 Stellen im Konzern streichen. Das kündigte das Unternehmen, in dem derzeit rund 12 .900 Mitarbeiter beschäftigt sind, an. Wie viele Stellen im Ruhrgebiet betroffen sind, war zunächst unklar.
Dortmund.
Der Versicherungskonzern Signal-Iduna will in den nächsten vier Jahren bis zu 1400 Arbeitsplätze an seinen Standorten in Dortmund und Hamburg abbauen. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Parallel dazu will die Signal-Iduna-Gruppe nach eigenen Angaben über 100 Millionen Euro in ein Zukunftsprogramm investieren.
Die am Donnerstag angekündigten Ab- und Umbaumaßnahmen sind laut Signal-Iduna-Vorstandschef Ulrich Leitermann Ergebnis einer Prüfung sämtlicher Abläufe im Konzern. Bis 2018 sollen nun die Organisationsstruktur in Verwaltung und Vertrieb „verschlankt“ und Doppelfunktionen gestrichen werden.
Im Zuge des Zukunftsprogramms sollen bis dahin bis zu 1400 Stellen wegfallen. Signal-Iduna beschäftigt derzeit 12 900 Mitarbeiter – 3500 in Hamburg und 2500 in Dortmund. Die rund 4000 selbstständigen Außendienst-Mitarbeiter sind nach Angaben eines Sprechers nicht von den geplanten Streichungen betroffen.
Ein Drittel der einzusparenden Stellen sollen durch Fluktuation oder Altersregelungen wegfallen. Für alle anderen will Signal-Iduna „ein Paket personalwirtschaftlicher Maßnahmen“ mit dem Betriebsrat aushandeln, das „wie in der Vergangenheit sozialverträglich“ umgesetzt werden soll. Betriebsbedingte Kündigungen seien nicht geplant, so der Sprecher.
Das Geschäft von Signal-Iduna war in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen. Im vergangenen Jahr waren die Beitragseinnahmen des Versicherungskonzerns um 1,9 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro gestiegen. Das Unternehmen verfügt über rund zwölf Millionen Kunden und Verträge. Die Kapitalanlage wurde zuletzt mit 60 Milliarden Euro beziffert.
Gewinn ist 2013 drastisch eingebrochen
Im vergangenen Geschäftsjahr war allerdings der Gewinn der Signal-Iduna um 17 Prozent auf 132 Millionen Euro eingebrochen. Das Unternehmen begründete die Entwicklung vor allem mit Belastungen durch Naturkatastrophen.
Wie alle anderen Lebensversicherer auch leidet Signal-Iduna zudem unter den historisch niedrigen Zinsen. Die Anbieter haben immer größere Probleme, die Renditezusagen an ihre Kunden einzuhalten. Die Branche befürchtet, dass die niedrige Verzinsung die Vorsorge- und Sparmentalität der Deutschen beeinträchtigt.
Dennoch betont die Signal-Iduna, den Konzern aus einer „Position der Stärke“ heraus umzubauen. Das gestern verkündete 100-Millionen-Programm sei auch eine Reaktion auf geänderte Kunden-Bedürfnisse. „Unsere Kunden und Partner werden künftig jederzeit und über verschiedene Wege auf unsere Serviceleistungen zugreifen können“, erklärt Vorstandschef Leitermann. „Die Digitalisierung verändert unsere Branche.“
Versicherer hat Namensrechte am BVB-Stadion
Die Signal-Iduna ist in Dortmund nicht nur ein wichtiger Arbeitgeber. Der Konzern sponsert auch den Fußball-Bundesligisten BVB. Das Stadion der Borussen trägt den Namen des Versicherungsunternehmens.
Die Dortmunder Signal und die Hamburger Iduna Nova fusionierten 1999. Seither hat der Konzern an beiden Standorten zentrale Verwaltungen.