Siemens baut den Rhein-Ruhr-Express RRX. Der Konzern liefert die 82 Züge und übernimmt deren Wartung. Das schafft in Dortmund rund 100 Arbeitsplätze.
Essen.
Siemens hat den Zuschlag für Bau und Wartung des neuen Rhein-Ruhr-Expresses (RRX) bekommen. Darauf einigten sich gestern in Essen die vier an der neuen NRW-Schnellverbindung beteiligten Nahverkehrsverbände, darunter der Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR). In der vergangenen Woche war bereits spekuliert worden, dass der Milliarden-Auftrag an den Münchener Technologie-Konzern geht.
100 neue Arbeitsplätze für Dortmund
Mit schnelleren Zügen, einer engeren Taktung und mehr Fahrgastkapazität soll der RRX ab Ende 2018 ein neues Zeitalter im NRW-Nahverkehr einläuten und dem steigenden Fahrgastaufkommen Rechnung tragen. Schwerpunkt der RRX-Linien ist der Rhein-Ruhr-Raum zwischen Köln und Dortmund. Hier sollen die bis zu 160 km/h schnellen Züge im 15-Minuten-Takt rollen.
Siemens liefert 82 Züge und übernimmt deren Wartung für 32 Jahre. Dazu investiert der Konzern massiv in NRW. In Dortmund wird für rund 30 Millionen Euro eigens ein neues Instandsetzungswerk gebaut. Die Stadt darf sich über 100 neue Arbeitsplätze freuen. Großer Profiteur des Auftrags, der ein Gesamtvolumen von 1,7 Milliarden Euro hat, ist auch das Siemens-Werk in Krefeld, wo die neuen Elektrotriebzüge vom Typ Desiro HC konstruiert werden und ein Großteil des Zusammenbaus erfolgt.
Zusätzlich zu den Dortmunder Arbeitsplätzen sichere der Auftrag rund 600 Siemens-Jobs in NRW ab, sagte Jochen Eickholt, Chef der Siemens-Bahnsparte. Der neue Zug soll aus zwei Einheiten bestehen, die sich jeweils aus zwei einstöckigen End- und zwei doppelstöckigen Mittelwagen zusammensetzen.
Weiter unklar ist, wer den RRX betreibt. Die Entscheidung darüber wurde gestern vertagt. Wie berichtet, war die Bahn AG in letzter Minute auf das am vergangenen Freitag ausgelaufene Bieterverfahren aufgesprungen.
Auf diesen Linien soll der RRX fahren:
- RE 1: Hamm-Essen-Köln-Aachen (ab Juni 2020)
- RE 4: Aachen-Düsseldorf-Wuppertal-Dortmund (ab Dezember 2020)
- RE 5: Wesel-Düsseldorf-Köln-Koblenz (ab Juni 2019)
- RE 6: Minden-Dortmund-Düsseldorf-Neuss-Köln/Bonn Flughafen (ab Dezember 2019)
- RE 11: Düsseldorf-Essen-Hamm-Paderborn-Kassel (ab Dezember 2018)