Sundern.
Der Elektrokleingerätehersteller Severin aus Sundern stellt sich neu auf. Zur Stärkung der Eigenkapitalbasis ist ein solides deutsches Familienunternehmen in den Gesellschafterkreis aufgenommen werden, wie Severin gestern in Sundern mitteilte.
Der Name des bereits gefundenen Unternehmens und die Höhe der Anteile wurden nicht genannt. Nur, dass es eine Minderheitsbeteiligung sei und dass sich der neue Teilhaber nicht in die strategischen Belange von Severin einmischen werde. Das Sauerland rätselt. Um welches Unternehmen kann es sich dabei handeln, das quasi als stiller Teilhaber antritt?
Alteigentümer ausgestiegen
Doch der Reihe nach: Vor etwa drei Jahren begann die strategische Neuausrichtung des Unternehmens mit dem Ziel, alle Anteile in den Händen des geschäftsführenden Gesellschafters Rudolf Schulte zu vereinen. Aber da waren noch drei Alteigentümer im Boot, letztlich hielten diese noch Anteile im einstelligen Prozentbereich: Rudolf Schultes Bruder Severin, im Tourismusgeschäft aktiv, sowie zwei weitere Familienmitglieder aus dem engeren Familienkreis.
Zur Fortführung der bald 125-jährigen Firmengeschichte hat die Familie von Rudolf Schulte inzwischen alle Anteile übernommen, wie das Unternehmen mitteilte und mit Sohn Sven steht die fünfte Generation bereit. Aber das Wichtigste folgt noch: Zum Jahresbeginn wurde eine solide deutsche Unternehmerfamilie ausgewählt, um durch die Übernahme einer Minderheitsbeteiligung die Eigenkapitalbasis von Severin zu stärken.
Der Investor soll nicht aus der Branche stammen und sich nicht in die geschäftlichen Belange des Unternehmens Severin einmischen, hieß es. „Mit der auf eine langjährige Zusammenarbeit ausgelegten Partnerschaft erhöhen wir die Innovationskraft des Unternehmens“, so Rudolf Schulte gestern nur.
Tourismusprojekte in Afrika
Die Familie Schulte hat sich in Sundern, aber auch weit über die Grenzen des Sauerlandes hinaus geschäftlich umgetan. Sie hatte Anteile an der Fluggesellschaft Air Berlin; Bruder Severin Schulte leitet mehrere Tourismusprojekte in Afrika.
Eine Schlappe erlebte Severin Elektrogeräte vor einigen Jahren bei der Einführung eines Kaffeevollautomaten, um auch im hochpreisigen Segment Fuß zu fassen. Branchenkreise mutmaßten, damals hätte man sich zu wenig um andere Produkte des Hauses gekümmert.
Boden gutmachen möchten die Sunderner Elektrogeräthersteller mit der erfolgreichen Etablierung eines eigenständigen Bodenpflegesortiments sowie anderen innovativen Ideen, wie der Küchenmaschine James.