Die Rewe Group erwägt angeblich, Marken wie Knoppers, Toffifee und Dickmann’s aus den Regalen zu nehmen. Welcher Grund dahinter steckt.
Berlin.
In den Supermärkten von Rewe und Penny könnten Kunden bald vergeblich nach Storck-Produkten wie Merci, Toffifee oder Knoppers suchen. Wie die „Wirtschaftswoche“ berichtet, drohen die Handelsketten dem Süßigkeitenhersteller Storck mit einer Komplettauslistung seiner Marken. Grund dafür seien höhere Einkaufspreise.
Der Preisanstieg gehe nur zu Lasten des Rohertrags bei der Rewe Group und könne auch nicht durch wachsende Umsätze aufgefangen werden, zitiert das Magazin aus einer Mitarbeiterinformation des Handelskonzerns. „Das ist eine Entwicklung, bei der Rewe und Penny die Notbremse ziehen müssen“, heiße es dort weiter.
Rewe bestellt schon nicht mehr nach
Sollte Storck nicht einlenken, bleibe nur die Überlegung diese Artikel ganz aus dem Angebot zu streichen und in den Regalen Platz zu machen für solche Produkte, bei denen Umsatz und Rohertrag sinnvoll zusammenpassten. Laut dem Bericht werden einige Storck-Produkte bereits nicht mehr von Rewe nachbestellt. Storck habe sich bisher nicht zu dem Fall äußern wollen.
Auch andere Händler machen zuweilen Druck auf die Hersteller. Die Drogeriemarktkette dm hatte etwa im August 2015 für Aufsehen gesorgt, weil sie eine Preiserhöhung des Zahnpastaherstellers Colgate-Palmolive nicht hinnehmen wollte. Das Unternehmen hatte die Tube seiner Marke Dentagard von 100 auf 75 Milliliter verkleinert, ohne den Preis mitzusenken.
Ton zwischen Händlern und Herstellern rauer
Im April dieses Jahres stoppten Mars und Iglo die Belieferung der Supermarktkette Kaufland, weil keine Einigung über die Preise erzielt werden konnte. Schokoriegel wie Twix, Snickers oder Balisto mussten Kunden seitdem in anderen Supermärkten kaufen; ebenso die Tiefkühlprodukte von Iglo.
Harte Verhandlungen zwischen Händlern und Herstellern kamen in den vergangenen Jahren immer häufiger vor. Zusätzlich befeuert wird die Situation dadurch, dass Discounter Aldi zuletzt vermehrt Markenartikel ins Sortiment aufgenommen hat. Denn das zwingt Konkurrenten dazu, ihre Preise zu senken – und Erhöhungen seitens der Hersteller nicht mehr zu akzeptieren. (cho)