Veröffentlicht inWirtschaft

Primark-Chef mit erstaunlichem Einblick: „Wir Discounter setzen auf…“

Primark-Chef mit erstaunlichem Einblick: „Wir Discounter setzen auf…“

primark.jpg
Foto: imago images / vmd-images

Ein T-Shirt für drei Euro? Weil der Textildiscounter Primark seine Produkte sehr günstig anbietet, werden Verbraucher Primark zwei Dinge vor: unfaire Arbeitsbedingungen und niedrige Produktqualität.

Jetzt hat der Deutschland-Chef von Primark, Wolfgang Krogmann, erstaunliche Details aus der Geschäftspraxis des Textildiscounters verraten. Darüber berichtete „Zeit Online“.

Primark: Arbeitsbedingungen in der Kritik

Zwar verkaufe Primark T-Shirts, Pullis, Hosen und Co. günstiger als viele Mitbewerber. Das heiße aber nicht, dass die Arbeitsbedingungen gleichzeitig schlechter seien.

Die Marken, die ihre Kleidung für mehr Geld verkaufen, würden zu den gleichen Bedingungen in den gleichen Produktionsstätten herstellen. Primark biete sie nur preiswerter an. „Wir Discounter setzen auf hohe Stückzahlen, um möglichst geringe Preisaufschläge anzubieten“, erklärt er dieses Vorgehen.

So drückt der Textildiscounter seine Preise

Es gebe weitere Prinzipien, die die Preise beim Textildiscounter drücken sollen:

  • Primark verzichte im Gegensatz zur Konkurrenz auf kostspielige Details, wie etwa hochwertige Etiketten oder einzeln verpackte Ware
  • Der Textildiscounter spare an Zwischenschritten, lasse die Ware beispielsweise direkt an die Filialen liefern
  • Sie investieren nicht in Werbeanzeigen
  • Primark setzt auf „schlanke Organisation“: Weniger Mitarbeiter bedeuten weniger Lohnkosten

———————-

Mehr Themen:

———————-

Häufig werde dem Discounter vorgeworden, „Wegwerfkleidung“ zu verkaufen, heißt es bei „Zeit Online“. Auch das mag der Deutschlandchef so nicht bestätigen. Er berichtet von seinem eigenen Kleiderschrank: „Einige T-Shirts habe ich bei Primark vor zehn Jahren gekauft und trage sie immer noch.“

Fridays For Future: „Könnte zum Problem werden“

Langlebige Kleidung sei für das Geschäft wichtig, weil die Fridays-For-Future-Generation – also die junge Zielgruppe – genau hinschauen würde.

„Wir beobachten natürlich, was gesellschaftlich um uns herum passiert und wollen uns dieser Debatte nicht verschließen. Wenn wir keine Antworten geben, könnte das zum Problem werden“, gab Krogmann zu Bedenken. (vh)