Prof. Tobias Kollmann über Versäumnisse, Chancen und den Wandel im Einzelhandel
An Rhein und Ruhr.
In Berlin gehören sogenannte Startup-Unternehmen zum Stadtbild: Junge Leute entwickeln da in ehemaligen Fabriken oder Hinterhöfen Programme und Ideen für Internet-Geschäfte. In NRW hingegen ist die Zahl dieser jungen Internet-Firmen überschaubar. Doch die Landesregierung will gegensteuern. Die NRZ sprach mit Prof. Dr. Tobias Kollmann, dem Beauftragten des Landes NRW für Digitale Wirtschaft.
Was eigentlich ist Digitale Wirtschaft – im Unterschied zu herkömmlichen Betrieben und Geschäften?
Kollmann: Einfach ausgedrückt: Geld verdienen mit und über das Internet. Wir alle kennen das aus dem täglichen Leben, wenn wir etwa eine Reise über das Internet buchen, ein Produkt über das Smartphone bestellen oder unseren Gebrauchtwagen über einen Online-Marktplatz anbieten. Der Unterschied zwischen realer und digitaler Wirtschaft ist dabei gar nicht so groß. Es geht hier wie dort um Kundengewinnung und -bindung und die zugehörige Wertschöpfung. Nur in der Art und Weise muss man sich in der Digitalen Wirtschaft auf die Besonderheiten des elektronischen Kontakts einstellen und insbesondere die Netzwerkeffekte in der Kommunikation beachten.
Hat NRW da geschlafen?
NRW ist die Heimat einer starken Industrie und eines großen Mittelstands. Damit diese auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben, müssen sie auch in der Digitalen Wirtschaft aktiv werden. Der Grund liegt darin, dass die führenden Internet-Unternehmen aus den USA und zunehmend auch aus Asien in die reale Wirtschaft einbrechen wollen. Google arbeitet bereits an Produkten für die Automobil-, Medizin- und Energieindustrie. Facebook bereitet weltweite Finanzprodukte vor, die auch für die heimische Versicherungs- und Finanzbranche zum Problem werden könnten. Auch das Transportwesen mit Uber und die Lebensmittelbranche mit „Amazon Fresh“ werden zunehmend digitale Konkurrenz bekommen. Daher müssen wir uns fit machen. Wer in Zukunft nicht digital mitspielen kann oder will, wird bald gar nicht mehr mitspielen.
Welche Rolle spielen hier Startups und warum ist Berlin in diesem Punkt so weit voraus?
Gerade Startups sind nun einmal die Träger digitaler Innovationen und neuartiger Geschäftsmodelle innerhalb der Digitalen Wirtschaft. Sie sind schneller, risikofreudiger und akzeptieren die neuen Möglichkeiten digitaler Technologien umfassender als es große und traditionelle Unternehmen tun. Aber ihnen fehlt gerade am Anfang der Zugang zu Märkten.
Daraus könnte gerade für NRW eine besondere Allianz entstehen, wenn Konzerne, Mittelstand und Startups zusammen und in Partnerschaften gemeinsam die Chancen für die Digitale Wirtschaft nutzen. Die einen haben die digitale Kreativität für die Geschäftsmodelle, die anderen den substanziellen Zugang zum Markt.
In Berlin hat sich wegen spezieller Förderprogramme, erfolgreichen Vorbildern aus der Gründerszene und zahlreichen Anlaufpunkten für Startups eine entsprechende Szene entwickelt. Das verbietet uns aber nicht, auch in NRW tolle Gründungsideen für die Digitale Wirtschaft für die angesprochene Schnittstelle zu Industrie und Mittelstand zu entwickeln, die in Berlin nicht bedient werden kann, weil letztere dort nicht beheimatet sind.
Was tun Wirtschaftsminister Duin und Sie als Beauftragter nun, damit mehr Startup-Unternehmen entstehen können? Wie viele Arbeitsplätze sind zu erwarten?
Wir setzten auf unsere 3K-Strategie mit Köpfen, Kapital und Kooperation für die Digitale Wirtschaft. Das bedeutet, dass wir Maßnahmen entwickeln, die mehr Gründer und Fachkräfte für digitale Geschäftsmodelle in NRW entstehen oder von außen hinzukommen lassen. Wir arbeiten mit der NRW.BANK an Mechanismen, um mehr Kapital für Startups der Digitalen Wirtschaft in NRW zu aktivieren. Ferner planen wir den Aufbau von speziellen Hubs für die aktive Zusammenführung von Startups, Mittelstand und Industrie als Plattformen für gemeinsame digitale Geschäftsmodelle. Das alles hat Minister Duin schon angekündigt und basiert auf unserer gemeinsamen Arbeit mit den Experten innerhalb unseres Beirats für Digitale Wirtschaft im Ministerium. Ich finde es beachtenswert, mit welcher Konsequenz der Minister dieses wichtige Thema für NRW anpackt und die Empfehlungen aus der Praxis annimmt.
Welche Chancen und Potenziale bietet unser Land für Startups, wie ist das im Strukturwandel befindliche Land in Bildung, Forschung und Wissenschaft aufgestellt?
NRW hat Startups drei große Vorteile zu bieten: Erstens gibt es bei uns auch in den Metropolen noch günstigen Büroraum für die jungen Unternehmer. Zweitens verfügen wir über eine Vielzahl von gut ausgebildeten, gesuchten und bezahlbaren Programmierern. Und drittens sind die Kosten für die Partner- und Kundengewinnung deutlich niedriger, da man in NRW auf kleinstem Raum eine sehr große Anzahl schnell erreichen kann. Das ist sicherlich gerade für Startups im B2B-Bereich attraktiv. Zu unseren Trümpfen zählen die starken Hochschulen für Wirtschaftsinformatik und Informatik in Duisburg-Essen, Dortmund und Münster, die uns den hochqualifizierten Nachwuchs liefern.
Welche Auswirkungen hat E-Commerce auf den Einzelhandel? Was macht das mit den Innenstädten und Läden? Ist die Städteplanung vorbereitet?
Einen großen Einfluss! Wir wissen aus Studien, dass je nach Produktkategorie bis zu 80 Prozent aller Kaufentscheidungen direkt oder indirekt vom Internet beeinflusst werden. Zudem sind die direkten Ausgaben für Produkte und Dienstleistungen im Internet seit Jahren steigend und immer mehr Menschen nutzen die Möglichkeiten von E-Commerce. Alleine in NRW haben laut statistischem Landesamt 2014 etwa 9,5 Mio. Bürgerinnen und Bürger mindestens einmal Waren und Dienstleistungen für private Zwecke über das Internet bestellt bzw. gekauft. Das waren nahezu drei Viertel aller Onlinenutzer an Rhein und Ruhr.
Das hat natürlich Konsequenzen für den Einzelhandel und man darf da nicht nur zuschauen und sich wundern, dass weniger Leute in die Geschäfte kommen oder sich dort nur informieren, um anschließend im Internet zu kaufen. Hier müssen wirkungsvolle Konzepte für einen Multi-Channel-Ansatz entwickelt werden, die die reale und die elektronische Ebenen sinnvoll miteinander verbinden. Aufgeben ist in der Digitalen Wirtschaft keine Option, denn der nächste Anbieter ist nur einen Mausklick entfernt.Dr. Tobias Kollmann ist Professor für BWL und Wirtschaftsinformatik an der Universität Essen-Duisburg. Er berät nicht nur NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin, sondern auch Sigmar Gabriel niel. Kollmann hat
selbst praktische Erfahrungen in der Digitalwirtschaft: Seinerzeit zählte er zu den Gründungsgesellschaftern von autoscout24.
Dr. Tobias Kollmann ist Professor für BWL und Wirtschaftsinformatik an der Universität Essen-Duisburg. Er berät nicht nur NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin, sondern auch Sigmar Gabriel niel. Kollmann hat
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Dr. Tobias Kollmann ist Professor für BWL und Wirtschaftsinformatik an der Universität Essen-Duisburg. Er berät nicht nur NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin, sondern auch Sigmar Gabriel niel. Kollmann hat
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