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Neuer Spot von Media-Markt sorgt für Spott

Neuer Spot von Media-Markt sorgt für Spott

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Foto: obs
Ein Spot sorgt für Spott: Verbraucher fühlen sich von der neuen Werbung der Elektronik-Kette Media-Markt verschaukelt. Viele verstehen den Sinn des abgedrehten Films überhaupt nicht.

Essen. 

Die neue Werbung von Media-Markt ist erst ein paar Tage alt, da ist das Geschrei schon groß: Im besten Fall verstehen die Kunden des Eletronik-Riesen den Spot schlicht nicht, im schlechtesten Fall fühlen sie sich von vorne bis hinten verhöhnt und veralbert. Ein Fall für die Geschmackspolizei könnte das Filmchen allemal werden. Das „Ende des Preisirrsinns“ wird darin ausgerufen. Auf eine sehr bunte bis bizarre Weise. „Das ist der krankeste Werbespot, den ich je gesehen habe“, lästert ein Beobachter auf dem Internet-Portal Youtube. Der erste Eindruck scheint bei vielen Verbrauchern zu sein: Was will uns das Ding überhaupt sagen?

Das Ende von „Ich bin doch nicht blöd“ bei Media Markt

Die Zeit von „Ich bin doch nicht blöd“ ist mit dem neuen Spot jedenfalls abgelaufen. In dem Nachfolger werden Szenen gezeigt, die mit „tumultartig“ noch liebevoll beschrieben sind. Es geht drunter und drüber: Ein Schwein lockt einen Mann aus einer Badewanne, in kitschigen und kreischend bunten Verbrauchermärkten schlagen sich Kunden an Wühltischen so als ginge es um Leben und Tod, dabei geht es nur um Quatsch. Die Menschen sind laut und hässlich. Es wird mit Unterhosen gewedelt und mit Torten geworfen. Nur andersrum wäre es noch schlimmer.

Der Elektro-Markt scheint zum Ausdruck bringen zu wollen, dass seine Kunden bei ihm attraktive Preise erwarten können. Aber diese Botschaft kann man allenfalls erahnen.

Schon in der Vergangenheit war das Unternehmen, zu dem neben Media-Markt auch Saturn („Geiz ist geil“) gehört, immer mal wieder mit seinen aggressiven Werbestrategie in die Kritik geraten. In einem Fall ging es um ein Lied des verstorbenen Sängers Rio Reiser. Dessen Anhänger schimpften über einen „Missbrauch des Songs zu Werbezwecken“. In anderen Fällen wird eine Irreführung der Kunden durch Lockvogelangebote angemahnt. Heißt: Produkte werden zu äußerst günstigen Preisen beworben, sind aber nach kürzester Zeit in den Filialen nicht mehr vorrätig.

Media Markt will Preisschlachten beenden

Zuletzt hieß es, Media-Markt wolle seine Preisstrategie grundlegend ändern und künftig auf Rabattschlachten verzichten. „Schluss mit den Preisschlachten, mit den Schleuderpreisen, den Geizhalsangeboten. Das wollen die Menschen nicht mehr“, sagte der Chef der Media-Saturn-Holding, Horst Norberg, der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Statt „überzogener Preisaktionen“ solle es nun „dauerhaft Tiefpreise“ geben. Sollten wichtige Wettbewerber Preise senken, werde der Media-Markt nachziehen. Eine diesbezügliche Garantie ist allerdings offenbar nicht geplant.

Media-Saturn plant zudem den großangelegten Einstieg ins Internetgeschäft, wie Norberg weiter ankündigte. Dazu solle noch im Oktober der „Saturn-Online-Shop“ starten. Einen genauen Termin nannte Norberg allerdings nicht, nach seinen Worten aus Furcht vor einem zu großen Kundenansturm: „Wir haben Sorge, dass die Zugriffe auf saturn.de so groß sein werden, dass die Systeme ächzen. Auch die Logistik muss den Ansturm verkraften.“