An Rhein und Ruhr.
Steigende Preise, fehlendes Angebot: Das Ruhrgebiet folgt dem Trend auf dem Immobilienmarkt – „wenn auch gedämpfter und zeitverzögert im Vergleich zu Städten wie München oder Berlin“, sagte Axel Quester vom Immobilienverband (IVD) West. Wie aus dem gestern vorgestellten IVD-Preisspiegel 2016 hervorgeht, zogen die Mieten im Ruhrgebiet in den vergangenen zwölf Monaten im Schnitt um 2,5 Prozent an. Besonders stark war die Aufwärtsbewegung in Gelsenkirchen und Unna. Mieter müssen dort für eine Drei-Zimmer-Wohnung zehn bzw. acht Prozent mehr zahlen.
In Essen und Dortmund stiegen die Mieten je nach Baujahr und Lage zwischen einem und fünf Prozent. In Mülheim und Bochum blieben sie dagegen konstant. Im Revier führt Essen das Mietpreisranking an. Die Kaltmiete dort beträgt im Schnitt 7,25 Euro pro Quadratmeter. Laut IVD hat der Flüchtlingszustrom bislang keinen Einfluss auf den Wohnungsmarkt im Ruhrgebiet.
Deutliche Preissprünge von bis zu elf Prozent gab es unterdessen bei Eigentumswohnungen. Das Angebot ist knapp. „Ich führe mittlerweile eine Warteliste“, sagte Wolfgang Tullius, Makler in Essen.
Unterdessen kritisiert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) die 2007 eingeführten Energieausweise für Gebäude als zu unverständlich. Auch gebe es kaum behördliche Kontrollen über die Richtigkeit der Angaben, teilte die Umweltorganisation gestern in Berlin mit. „Wir fordern daher einen einheitlichen Energieausweis, der vergleichbare und verständliche Werte zu Gebäuden liefert und Aussagen über Heizkosten ermöglicht“, erklärte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. Anlass ist die geplante Novellierung der Energieeinsparverordnung. Der Energieausweis soll Auskunft über den Energieverbrauch oder -bedarf eines Gebäudes geben. In Deutschland gebe es derzeit zwei unterschiedliche Energieausweise, die für den Laien oft unverständlich sind und nicht dafür sorgten, dass man Gebäude miteinander vergleichen könne, kritisierte Müller-Kraenner.