Air Berlin muss sich auf härtere Zeiten einstellen: Der neue Chef Hartmut Mehdorn hat gleich an seinem ersten Arbeitstag die Belegschaft auf einen Umbau des Unternehmens vorbereitet. In einem Brief schließt er auch Entlassungen nicht aus.
Berlin.
Der neue Chef von Deutschlands zweitgrößter Fluggesellschaft Air Berlin, Hartmut Mehdorn, hat die Belegschaft einem Zeitungsbericht zufolge an seinem ersten Arbeitstag auf umfassende Umbauten eingestimmt. In einem Brief an die 9000 Mitarbeiter habe der Interimschef ein umfassendes Paket an Maßnahmen angekündigt, berichtete die „Financial Times Deutschland“. Das Geschäftsmodell solle überprüft und angepasst werden, ebenso wie das Flugnetz und die Flotte.
Auch einen Stellenabbau schließe Mehdorn nicht aus: „Seien Sie versichert, dass wir das Instrument des Personalabbaus, sofern wir dieses einsetzen müssen, mit besonderer Sorgfalt und hoher Verantwortung und auch nur dort anwenden werden, wo es unabdingbar notwendig ist und wir keine andere verkraftbare Lösung finden“, habe der Manager geschrieben.
Die defizitäre Air Berlin hatte bereits im August Einschnitte im Streckennetz und eine Verkleinerung seiner Flotte angekündigt. Noch dieses Jahr sollen 7500 und 2012 sogar doppelt so viele Flüge gestrichen werden. Unrentable Verbindungen wie die von Frankfurt nach Hamburg oder von Stuttgart nach St. Petersburg sollen wegfallen. Zudem räumte Air-Berlin-Gründer Joachim Hunold nach dem Scheitern seines teuren Expansionskurses den Chefsessel. (rtr)