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Lehner folgt Cromme als Aufsichtsratschef bei Thyssen-Krupp

Lehner folgt Cromme als Aufsichtsratschef bei Thyssen-Krupp

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Foto: Jakob Studnar
Der frühere Henkel-Chef Ulrich Lehner wird der neue Aufsichtsratschef von Thyssen-Krupp. Das teilte das Unternehmen am Mittwochabend mit. Lehner wird auf den langjährigen Chefaufseher Gerhard Cromme, der das Amt überraschend zur Verfügung gestellt hat.

Essen. 

Der frühere Henkel-Chef Ulrich Lehner wird wie erwartet Aufsichtsratschef von Thyssen-Krupp. Lehner soll auf einer Sondersitzung des Aufsichtsrates am 19. März zum Nachfolger von Gerhard Cromme gewählt werden.

Darauf haben sich die Anteilseigner und Arbeitnehmervertreter des Gremiums verständigt, teilte der Konzern am Mittwochabend mit. Lehner kündigte für den Fall seiner Wahl an, „auf Mandate zu verzichten, die er bisher wahrnimmt, um sich der neuen Aufgabe widmen zu können“. Offen blieb, auf welche Ämter der Präsident der Industrie- und Handelskammer Düsseldorf verzichten will. Ebenfalls unklar ist, ob er auf alle Mandate verzichtet.

Beitz soll wegen Ämter-Häufung bei Cromme unzufrieden gewesen sein

Der 66-Jährige ist Chef des Aufsichtsrates der Telekom, er besetzt Aufsichtsratsposten beim Eon-Konzern, bei Porsche sowie der Bank HSBC Trinkaus. Berthold Beitz soll als Vorsitzender der Krupp-Stiftung, die 25,3 Prozent an dem Konzern hält, unzufrieden gewesen sein mit der Ämter-Häufung bei Cromme. Vor dem Hintergrund der aktuellen Krise des Konzerns, dem geplanten Verkauf der Übersee-Stahlwerke und dem „begonnenen umfassenden Veränderungsprozess“ habe man sich für eine interne Lösung entschieden.

Eine „umfassende Handlungsfähigkeit des Aufsichtsrates“ sei erforderlich. Lehner ist seit 2008 Mitglied im Aufsichtsrat. Der Manager kündigte bereits an, auch den „Aufsichtsrat parallel zur Neuausrichtung des Konzerns neu aufzustellen“. Dies könnte weitere personelle Veränderungen nach sich ziehen, heißt es im Unternehmensumfeld. Zudem werde Lehner nach den Korruptions- und Kartellfällen die „ordnungsgemäße Geschäftsführung“ zu einem Schwerpunkt machen. Beobachter vermuten, dass es damit auch zur Neuordnung des Verhältnisses Stiftung und Konzern kommt.