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Keine Streiks mehr – Bahn und GDL einigen sich auf Tarif

Keine Streiks mehr – Bahn und GDL einigen sich auf Tarif

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Foto: dpa
Bahn und Lokführergewerkschaft GDL haben sich geeinigt. Es sollen auch Hunderte neue Mitarbeiter eingestellt werden, um die Arbeitslast zu senken.

Berlin. 

Bahnkunden können ohne Sorge vor neuen Lokführerstreiks in den Urlaub aufbrechen. Das Unternehmen und die Lokführergewerkschaft GDL haben sich in dem Tarifkonflikt geeinigt, wie der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) und Brandenburgs früherer Regierungschef Matthias Platzeck (SPD) als Schlichter am Mittwoch in Berlin mitteilten.

„Alles ist unterschrieben, der Tariffrieden ist hergestellt“, sagte Platzeck. „Wir haben am Ende einen Abschluss mit Vernunft und Augenmaß hinbekommen.“

100 Zugbegleiter und 300 Lokführer werden eingestellt

Die Verträge sind demnach am Dienstag unterschrieben worden. Die eigentlich auf drei Wochen angelegte Schlichtung war zweimal verlängert worden. Platzeck sagte, zwischenzeitlich habe es auch einen Abbruch gegeben.

Das zentrale Thema seien weniger Belastungen gewesen, sagte Ramelow. Unter anderem sei der Abbau von Überstunden als Aufgabe für beide Seiten vereinbart worden. 100 Zugbegleiter und 300 Lokführer würden nun zusätzlich eingestellt, kündigte Ramelow an. Es gebe für Arbeitnehmer künftig auch die Möglichkeit, ihre Arbeitszeit zu senken.

16 Verträge wurden unterschrieben

„Es gibt seit gestern Abend einen Bundesrahmentarifvertrag Zug“, sagte der thüringische Regierungschef. Damit ist eine zentrale Forderung der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) erfüllt. Nach Angaben der Schlichter wurden insgesamt 16 Verträge unterschrieben.

Vor der Schlichtung war der insgesamt ein Jahr dauernde Konflikt festgefahren. Neunmal hatten die Mitglieder der GDL die Züge stehen lassen und den Bahnverkehr in großen Teilen zum Erliegen gebracht. Mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte sich die Bahn im Mai auf einen Tarifvertrag geeinigt.

Bahn will für gleiche Tätigkeiten gleich bezahlen

Das Kernproblem der Auseinandersetzung bestand im Ziel der Lokführergewerkschaft, auch für Berufsgruppen zu verhandeln, für die bisher die EVG die Tarifverträge gemacht hatte, etwa Zugbegleiter, Bordgastronomen und Lokrangierführer. GDL-Chef Claus Weselsky hatte Tarifabschlüsse für jede in der Gewerkschaft organisierte Berufsgruppe verlangt.

Die Bahn wollte dabei widerspruchsfreie Regelungen für alle Mitarbeiter unabhängig von deren Gewerkschaftszugehörigkeit erreichen. Für gleiche Tätigkeiten solle es gleiche Bezahlung und gleiche Arbeitszeiten geben.

Schlichter Ramelow deutete eine Einigung am späten Abend bereits an, ohne konkret zu werden. Im Kurznachrichtendienst Twitter schrieb der thüringische Ministerpräsident bedeutungsschwanger: „Insider Tipp: Fahrkarten kaufen&DB fahren! Ich lege mir jetzt MMW auf&höre Freiheit,ganz besonders die Stelle : die Verträge sind gemacht!“ (dpa)