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Fragwürdige Arbeitsbedingungen – Apple und seine iPhone-Produktion in China

Fragwürdige Arbeitsbedingungen – Apple und seine Produktion

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Apple Introduces iPhone 5 Foto: rtr
Apple hat das neue iPhone vorgestellt. Damit geht das bestverkaufte Produkt von Apple in eine neue Runde. Die Bank JP Morgan nimmt an, dass allein bis Jahresende acht Millionen Exemplare verkauft werden. Die fragwürdigen Arbeitsbedingungen in China scheinen bei den Kunden kaum eine Rolle zu spielen.

Berlin. 

Das iPhone ist ein zwiespältiges Produkt. Einerseits setzt es technologische und kulturelle Standards. Wie kaum ein anderes Produkt vermittelt es den Käufern das Gefühl, auf angenehme Weise an den Möglichkeiten der globalen Kommunikation teilzuhaben. Andererseits stehen Apple-Produkte wie iPhone oder iPad für die schlechten Seiten der Globalisierung.

Auf der Rückseite jedes iPhones ist zu lesen: „Entworfen von Apple in Kalifornien. Produziert in China.“ Das bedeutet: Apple stellt fast nichts selbst her. Die Produktion findet im Ausland statt – zu großen Teilen in den gigantischen Werken des Foxconn-Konzerns in China, für den über eine Million Menschen arbeiten. Dass die schlechten Arbeitsbedingungen dort langsam, aber sicher das positive Image der Apple-Produkte bedrohen, hat die US-Firma 2011 erkannt.

Arbeitszeiten in Foxconn-Werken auf 60 Wochenstunden gedrückt

Deshalb ließ Apple die Foxconn-Werke durch die Fair Labor Association (FLA) kontrollieren, die für erträgliche Zustände in der globalen Produktionskette sorgen soll. Das Ergebnis der Überprüfung: Die Kontrolleure bestätigten viele der Vorwürfe, die unter anderem die Hongkonger Kritiker-Organisation Sacom gegen Apple und Foxconn erhebt.

Mitte August erklärten die FLA-Prüfer, dass Foxconn die wöchentliche Arbeitszeit seiner Beschäftigten auf mittlerweile 60 Stunden pro Woche gedrückt habe. Das ist immer noch mehr, als das chinesische Arbeitsgesetz erlaubt. Dieses wollen die Konzerne nun bis spätestens Juli 2013 einhalten.

Ein Stundenlohn von 90 Cent pro Stunde

Der Lohn einer normalen Foxconn-Arbeiterin im Werk Chengdu in Zentralchina betrug 2011 etwa 2000 Renmimibi (210 Euro) für rund 240 Arbeitsstunden monatlich. Das machte rund 90 Euro-Cent pro Stunde – eine Summe, die den Arbeitern nur ein relativ bescheidenes Leben ermöglichte. Der Löhne in China sind auch deshalb so niedrig, weil Apple seine Zulieferer unter Druck setzt.

2011 betrugen die Arbeitskosten eines iPhones im Verhältnis zu dessen Verkaufspreis größenordnungsmäßig drei Prozent. Von 500 Euro, die Kunden in Europa oder den USA zahlten, kamen etwa 15 Euro bei den Arbeiterinnen an.

Apple Stores in China sind ständig überfüllt

Wird Apple kleinere Gewinne als Folge der höheren Produktionskosten akzeptieren? Oder wird der US-Konzern versuchen, die steigenden Kosten an die Endkunden weiterzugeben? Und wird das funktionieren? Dafür spricht, dass selbst in China die Apple Stores ständig überfüllt sind.

Zwar kommen die neuen Geräte dort etwas später heraus als in den USA. Wenn es aber so weit ist, reißen die Kunden sie den Verkäufern aus den Händen. Gegen künftige Megaerfolge von Apple spricht jedoch, dass die Smartphones von Konkurrenten wie Samsung und Nokia mittlerweile wieder auf Augenhöhe sind.