Die Lufthansa will Kapazitätsgrenzen für Airports. Die Chefs der vier größten Flughäfen sind verärgert. Am Freitag ist Luftfahrtgipfel.
Berlin.
Fliegen mittlerweile zu viele Flugzeuge deutsche Flughäfen an? Und wenn ja, sollte die Zahl der Maschinen reguliert, also reduziert werden? Für diesen Weg hat sich die Lufthansa ausgesprochen – so sollte vermieden werden, dass sich das Chaos des Sommers wiederholt. Die Idee kommt nicht überall gut an. Flughäfen kritisieren den Vorstoß.
Vor dem Luftfahrtgipfel in Hamburg am Freitag attackieren die Chefs der vier größten Airports die Deutsche Lufthansa in einem Brief an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Dies berichtet die Düsseldorfer „Rheinische Post“ (Mittwoch), der das Schreiben vorliegt.
Verärgerung bei den Flughäfen
Demnach hat es zu „Verärgerung“ bei den Flughäfen geführt, dass Lufthansa-Chef Carsten Spohr durchsetzen will, dass die Kapazität an den vier Großflughäfen Frankfurt, München, Düsseldorf und Berlin-Tegel gesenkt werden solle, um Verspätungen und somit erneutes Chaos zu vermeiden. Die Forderungen von Lufthansa hätten eine hohe „Brisanz für die deutschen Flughafenstandorte“, heißt es.
Sprecher des Frankfurter Airport-Betreibers Fraport sowie des Verkehrsministeriums wollten den Bericht am Mittwoch nicht kommentieren.
Höhere Kapazitäten bei der Flugsicherung notwendig
Gemeinsam mit dem Airline-Verband Barig soll sich Europas größter Luftverkehrskonzern dem Vernehmen nach mit den Behörden dafür ausgesprochen haben, die sogenannten Eckwerte für den Frankfurter Flughafen abzusenken.
Der Flughafenverband ADV sieht die Kapazitätsobergrenzen nicht als zentralen Hebel zur Bewältigung der Pünktlichkeitsprobleme. Notwendig seien höhere Kapazitäten bei der Flugsicherung, stabilere Flugpläne der Airlines, schnellere Sicherheitskontrollen am Boden und der Ausbau der Infrastruktur. (dpa)