Der Stellenabbau beim Energieriesen E.on nimmt konkrete Formen an: 3000 Mitarbeiter sollen laut einem Medienbericht in den Vorruhestand gehen, 2500 weitere in eine Transfergesellschaft wechseln. 500 Stellen sollen durch das Auslaufen befristeter Verträge wegfallen. Insgesamt baut Eon weltweit 11.000 Stellen ab.
Düsseldorf.
Der Energiekonzern E.on treibt den Abbau von weltweit bis zu 11.000 der 80.000 Arbeitsplätze voran: In Deutschland sollen bis zu 3.000 Beschäftigte in den Vorruhestand gehen, bis zu 2.500 Beschäftigte sollen in eine Transfergesellschaft wechseln, und 500 Stellen sollen durch das Auslaufen befristeter Verträge wegfallen, wie die „Rheinische Post“ (Montagausgabe) berichtet.
Ein E.on-Sprecher sagte der Zeitung: „Die Größenordnung des Stellenabbaus in Deutschland wird bei rund 6.000 liegen.“ Zugleich betonte er: „Wie viele Arbeitsplätze über welches Instrument abgebaut werden, lässt sich noch nicht sagen.“
Der Energieriese will in seiner Düsseldorfer Konzernzentrale fast jede zweite Stelle abbauen. Dort sollten „40 bis 50 Prozent“ der rund 800 Stellen in der Zentrale abgebaut werden. Eon-Vorstand Bernhard Reutersberg informierte seine Mitarbeiter per Mail über diesen Schritt. „Es geht in der Konzernleitung um 400 Stellen“, bestätigte Gesamtbetriebsratschef Hans Prüfer damals der WAZ.
Weltweit baut E.on 11.000 Stellen ab
In einer Videobotschaft hatte Reutersberg wörtlich gesagt: „Bei der Administration gibt es Hinweise, dass wir zu viele Kapazitäten vorhalten, zu viel Ballast haben“. Dazu sagte Prüfer der WAZ: „Unsere Mitarbeiter lassen sich nicht als Ballast bezeichnen“. Aus dem Konzernumfeld hieß es zudem, „die Konzernzentrale ist keine Insel der Glückseligen“.
Nach dem ersten Quartalsverlust in der Firmengeschichte hatte Eon-Chef Johannes Teyssen Mitte August angekündigt, konzernweit bis zu 11.000 der weltweit 79.000 Stellen streichen zu wollen, vornehmlich in der Verwaltung. Betriebsbedingte Kündigungen hatte er nicht ausgeschlossen. Der Chef des Versorgers, der mit einer ganzen Reihe von Problemen zu kämpfen hat, verwies zur Rechtfertigung auf die Belastungen durch den Atomausstieg. Weltweit beschäftigt Eon in der Verwaltung 15.000 Mitarbeiter. (mit rtr)
Zuvor war der Vorstand im Streit um den Stellenabbau auf die Gewerkschaft zugegangen. Eon-Chef Johannes Teyssen und Personalvorstand Regine Stachelhaus hatten an einer Bundesfachausschuss-Sitzung der Gewerkschaft Verdi teilgenommen. Stachelhaus hatte dabei Grundprinzipien des geplanten Abbaus von bis zu 11.000 Stellen angekündigt. Eon werde für eine angemessene und ausgewogene Dotierung der Sozialpläne sorgen.
Zudem wolle das Unternehmen mit einer Transfergesellschaft helfen, dass die Mitarbeiter in anderen Unternehmen neue Arbeit fänden. Denn Frühpensionierungen oder konzerninterne Versetzungen würden nicht ausreichen, um das Sparziel zu erreichen, sagte Stachelhaus. (dapd)