Brüssel.
China greift Spanien in der Schuldenkrise unter die Arme. Die exportabhängigen Chinesen haben großes Interesse daran, dass es ihrem Handelspartner Europa gut geht.
China hilft Spanien bei der Bewältigung der Schuldenkrise. China sagte dem EU-Sorgenland zu, weitere Staatsanleihen zu kaufen. Das teilte die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Mittwoch mit. Der chinesische Vize-Regierungschef Li Keqiang besuchte Spanien. Ab diesem Donnerstag trifft er in Deutschland unter anderem Kanzlerin Angela Merkel (CDU).
An den Finanzmärkten kursieren Spekulationen, dass Spanien wie Irland unter den Euro-Rettungsschirm flüchten muss. Investoren zögern daher, spanische Schuldverschreibungen (Anleihen) zu kaufen. Staaten borgen sich über die Ausgabe von Anleihen Geld. Das ist derzeit für Spanien wegen der Spekulationen um seine Zahlungsfähigkeit relativ teuer.
Weltgrößte Währungsreserven
China hat die weltgrößten Währungsreserven; diese mehr als 2.000 Milliarden Euro will es gewinnträchtig anlegen. Zum Vergleich: Deutschlands gesamte Wirtschaftsleistung 2009 betrug 2.404 Milliarden Euro. China hat fast die Hälfte seiner Reserven in US-Anleihen gesteckt. Doch seit der Weltfinanzkrise strauchelt die US-Wirtschaft.
Zudem ist das exportabhängige China daran interessiert, dass es Europa gut geht. Die EU ist nach eigenen Angaben Chinas größter Handelspartner. Kein Wunder, dass Vize-Premier Li Keqiang betont, China unterstütze die EU dabei, die Schuldenkrise zu überwinden. Die Volksrepublik wolle zur „umfassenden Wirtschaftserholung und zum stabilen Wachstum“ beitragen.
Citigroup-Analyst Ken Peng sagte, der Kauf von Anleihen verschuldeter Länder berge Risiken für China. Aber der mögliche politische Gewinn sei größer – falls China sich als Bank für Europa und Retter in der Not etabliere.