Berlin.
Das Bundeskabinett hat am Mittwoch ein Konzept zur Fachkräftesicherung beschlossen. Die Regierung setzt dabei vor allem auf eine Ausweitung der Erwerbstätigkeit von Frauen und Älteren sowie bessere Qualifizierung von jungen Leuten.
Das Bundeskabinett hat am Mittwoch in Berlin Maßnahmen gegen den drohenden Fachkräftemangel beschlossen. Geplant sind unter anderem eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine stärkere Einbindung von älteren Arbeitnehmern und Arbeitslosen sowie bessere Bildungschancen für alle ab frühester Kindheit. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Integration und Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte auch aus Nicht-EU-Staaten.
„Wir haben eine Million offene Stellen und es fehlen vor allem Ingenieure, Elektroingenieure und Ärzte“, sagte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) dem ARD-Morgenmagazin. Setze sich der bisherige Trend fort, werde die Zahl der Erwerbstätigen in den kommenden 15 Jahren um 6,5 Millionen sinken. Arbeitgeber müssten daher auch über die EU-Grenzen hinaus um ausländische Fachkräfte werben können. Von der Leyen signalisierte die Bereitschaft, die Mindestverdienstgrenze für Fachkräfte aus Nicht-EU-Staaten von derzeit 66.000 Euro auf etwa 40. 000 Euro im Jahr zu senken. Dies sei „ein sehr anständiges Einstiegsgehalt für Akademiker“.
Am Nachmittag sprechen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und zahlreiche Minister bei einem Spitzentreffen im Gästehaus der Bundesregierung in Meseberg bei Berlin unter anderem mit DGB-Chef Michael Sommer und Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt über das Thema Fachkräftemangel. (afp)