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Bosch und Siemens sollen Verkäufer bestochen haben

Bosch und Siemens sollen Verkäufer bestochen haben

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Foto: ddp

München. BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH stehen unter Korruptionsverdacht. Laut einem Medienbericht sollen Verkäufer im großen Stil Wertgutscheine erhalten haben, wenn sie Haushaltsgeräte der Marken Bosch oder Siemens verkauften.

Bei der Münchener BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH soll es jahrelang ein ausgefeiltes Bestechungssystem gegeben haben, mit dem der Absatz von Waschmaschinen, Kühlschränken und Herden forciert wurde. Wie das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» am Samstag vorab unter Berufung auf interne Unterlagen berichtete, sollen die Verkäufer in Elektrofachgeschäften wie Discountern im großen Stil Wertgutscheine von Unternehmen wie Karstadt, Aral oder TUI erhalten haben, wenn sie die Haushaltsgeräte der Marken Bosch oder Siemens verkauften. Auch die Platzierer der Ware sowie die Disponenten im Großhandel sollen kassiert haben. In einzelnen Jahren seien «Korruptionalien» im Wert von mehr als zehn Millionen Euro gezahlt worden. Auch BSH-Chef Kurt-Ludwig Gutberlet soll davon gewusst haben.

Kooperation mit der Staatsanwaltschaft

Das Unternehmen hatte am Freitagabend mitgeteilt, dass es mit der Staatsanwaltschaft kooperieren werde, um «möglicherweise unlautere Verkaufsförderungsmaßnahmen der Vergangenheit» zu untersuchen. Darüber hinaus untersuche die BSH-interne Compliance-Organisation die Sachverhalte. Es werde geprüft, ob die Vermarktungsaktivitäten zurückliegender Jahre in Einklang mit den damals gültigen Rechtsnormen standen.

BSH erwirtschaftete 2008 mit über 39 000 Mitarbeitern weltweit einen Umsatz von rund 8,8 Milliarden Euro.