Bei der ehemaligen Eon-Tochter Open Grid Europe herrscht weiterhin Unsicherheit über den geplanten Stellenabbau nach der Übernahme durch den australischen Finanzinvestor Macquarie.
Essen.
Die Eigentümer des Essener Gasnetzbetreibers Open Grid Europe (OGE), ehemals eine Eon-Ruhrgas-Tochter, haben sich offenbar bei Übernahme des Unternehmens verkalkuliert. Nach Informationen dieser Zeitung wollte der australische Finanzinvestor Macquarie zunächst weit mehr als die jetzt bekannt gegebenen 200 bis 300 Stellen abbauen. Den Informationen zufolge plante Macquarie wenige Monate nach Übernahme die Stellenzahl bei OGE von 1550 um über 650 zu kappen. Zudem ist eine drastische Reduzierung und zeitliche Streckung der Investitionen in Ferngasnetze geplant.
Ein OGE-Sprecher bestätigte auf Anfrage lediglich den geplanten Abbau von 200 bis 300 Stellen. Der Betriebsrat hatte zudem auf den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis Ende 2016 verwiesen. OGE betreibt in Deutschland das mit 12 000 Kilometern längste Ferngasnetz. Im Mai hatte ein Konsortium unter Führung von Macquarie OGE für 3,2 Milliarden Euro vom größten deutschen Energiekonzern Eon übernommen. Die Höhe der Erlöse sind von der Bundesnetzagentur reguliert. Offenbar sind die Investoren unzufrieden mit der zu erwartenden Rendite.