Mit Holzhackschnitzeln heizen im Kreis Wesel eine Grundschule sowie ein Berufskolleg., Nachhaltiger Biomasseeinsatz erfordert viel Arbeit und Organisation. Foto: Foto: Asdonkshof
ASKONKSHOF Aus der Region für die Region – Hackschnitzel aus Holz. Es riecht nach Tannengrün und frisch geschreddertem Holz. Dirk Eickers begutachtet mit einem kritischen Blick einen riesigen Haufen Grünmaterial.
Der Vorarbeiter im Bio-Kompostwerk am Abfallentsorgungszentrum Asdonks- hof betreut eine gemeinsam mit dem Kreis Wesel ins Leben gerufene Initiative:
Nach dem Motto „Aus der Region für die Region“ werden aus Baum- und Strauchschnitt und Parkabfällen Hackschnitzel aus Holz hergestellt.
Sorgfältig sortieren
Hierfür muss das Material zunächst sortiert werden. „Neben Baumwurzeln finden wir auch die eine oder andere Axt und diverse Gartengeräte in dem Material“ schmunzelt Dirk Eickers. Nach dem Hacken muss der Rohstoff Holz noch abgesiebt und getrocknet werden.
Eine große Bedeutung kommt der Überwachung der Analytik durch das betriebseigene und ein Fremdlabor zu, denn der zukünftige Brennstoff muss strenge Anforderungen hinsichtlich seines Wärme- und Aschegehaltes sowie des Heizwertes erfüllen. Um diesen gerecht zu werden, muss Eickers die unterschiedlichen Holzhackschnitzelfraktionen, z. B. aus Strauchschnitt oder Stammholz, im richtigen Verhältnis mischen. Mit der Herstellung von Holzhackschnitzeln unterstützt das Abfallentsorgungszentrum Asdonkshof die ehrgeizigen Ziele des Kreises Wesel hinsichtlich eines nachhaltigen Biomasseeinsatzes. Neben einer Reduzierung der Energiekosten und der Einsparung von CO2 sollte auch ein möglichst geschlossener Stoffstromkreislauf für den Kreis Wesel und eine möglichst große Unabhängigkeit vom Energiemarkt erreicht werden. Das verfügbare Potenzial kann sich sehen lassen: Die theoretisch verfügbare holzartige Biomasse kann den Wärmebedarf von ca. 26 000 Haushalten jährlich decken.
Begehrter Rohstoff
Im Dezember 2009 wurde der Startschuss für die erste Lieferung Holzhackschnitzel gegeben. Seitdem heizen sowohl die Grundschule am Ebertplatz in Kamp-Lintfort, als auch das Berufskolleg Moers und der Bauhof Alpen mit dem begehrten Rohstoff. „Auch wenn unser Material Begehrlichkeiten bei vielen Bürgern weckt – im Gegensatz zu unserem Kompost sind die Holzhackschnitzel ausschließlich für größere in der Regel kommunale Einrichtungen bestimmt“ berichtet Dirk Eickers.
