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Betrug mit Nokia-Handys in Rumänien

Betrug mit Nokia-Handys in Rumänien

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Foto: Pohl

Brüssel. Ausgerechnet in Rumänien. Ausgerechnet in jenem Land, in das Nokia umzog und damit am alten Standort Bochum Wut und Empörung auslöste. In Rumänien lancieren Betrüger Gerüchte über ein altes Nokia-Modell – und sorgen damit für hohe Nachfrage.

Ausgerechnet in Rumänien. Ausgerechnet in jenem Land, in das Nokia umzog und damit am alten Standort Bochum Wut und Empörung auslöste. Ausgerechnet dort reißen sich die Kunden um Nokia-Handys, die in Bochum produziert wurden.

Der Grund dafür ist, dass clevere Betrüger die Mär in Umlauf gebracht haben, das einst in Bochum produzierte und längst ausgediente Modell Nokia 1100 sei ein Vermögen wert. Auf Internet-Seiten wird das Gerücht verbreitet, dass das 1100 aus Bochumer Produktion aufgrund eines Softwarefehlers genutzt werden könne, um sich mit einer beliebigen SIM-Nummer ins Netz einzuwählen, heimlich Bank-Geheimnummern abzufangen und Konten zu plündern. Viele Rumänen haben deshalb mehrere Hundert Euro für eines der alten Geräte bezahlt, die von Betrügern vertickt werden, die hinter dem ganzen Schmu stecken.

Ausgangspunkt der gezielten Fehlinformation ist die Firma Ultrascan Advanced Global Investigations, angeblich eine Spezialdetektei mit Schwerpunkt Internet-Kriminalität. Nachforschungen ergeben allerdings, dass die genannte Firma gar nicht existiert und die zugehörige Web-Seite in den Niederlanden erst kurz vor den Berichten über die besonderen Verwendungsmöglichkeiten des Nokia 1100 installiert wurde. Trotzdem hat die Irreführung prima funktioniert – vor allem in Rumänien. Dort sind die Internet-Auktions-Seiten voller Anzeigen für das alte Modell, für das teilweise sogar vierstellige Beträge geboten werden.