Jochen Thewes bleibt trotz einer Gefängnisstrafe Vorstandschef der Essener Bahntochter DB Schenker. Thewes wird die Strafe in seinem Urlaub antreten.
Essen.
Die Deutsche Bahn AG sieht keinen Grund für einen Wechsel an der Spitze ihrer Essener Logistiktochter DB Schenker. Deren Vorstandschef Jochen Thewes hatte eingeräumt, vor gut einem Jahr einen Taxifahrer in Singapur geschlagen zu haben und sich nun entschieden, die von einem örtlichen Gericht verhängte zweiwöchige Haftstrafe anzutreten. „Herr Thewes hat weiterhin das Vertrauen des DB-Konzernvorstandes“, erklärte nun der Konzern gegenüber unserer Zeitung.
Thewes habe „seinem Vorgesetzten und einem Gremium des Aufsichtsrates Rede und Antwort gestanden“, und dabei „glaubhaft versichert, dass es sich um einen einmaligen Vorfall handelt“. Nach Verbüßen der Haftstrafe werde er sich wieder „voll und ganz seinen Aufgaben“ als Schenker-Chef widmen. In diesem Zusammenhang betonte der Konzern, Thewes gelte „nach deutschem Recht als nicht vorbestraft“.
Um die Haftstrafe antreten zu können, werde Thewes „auf eigenen Wunsch unbezahlten Urlaub nehmen“, erklärte Schenker. Thewes führt mit DB Schenker weltweit rund 67.000 Mitarbeiter, der Logistik-Riese ist die größte Tochter des Staatskonzerns. Seinen Fehltritt am Morgen des 24. September 2015 hatte er bereits eingeräumt und bedauert sowie die Schadenersatzforderungen des Taxifahrers beglichen. Auch das Urteil samt Haftstrafe werde er „ohne Wenn und Aber zu akzeptieren“, hieß es nun.