BERZELIUS Modernes Blei-Recycling – Nach acht Jahren hatte sie schließlich ausgedient: Starterbatterien in deutschen PKW halten durchschnittlich vier Jahre – das Exemplar in dem silbernen Golf hat sein Soll deutlich übererfüllt.
Ein kalter Wintermorgen auf Schalke gab dem kleinen Kraftwerk endgültig den Rest. Nicht weiter schlimm, wenn eine Werkstatt oder sogar ein Berzelius-Standort um die Ecke liegt: Mitten in dem Gelsenkirchener Stadtteil unterhält die Berzelius-Gruppe einen ihrer Logistikstandorte, an denen die in ganz Deutschland gesammelten Altbatterien gebündelt werden, um sie anschließend in firmeneigenen Anlagen vollständig zu recyceln. Berzelius ist eines der größten Bleirecycling-Unternehmen weltweit.
Standort Gelsenkirchen
Der Standort ging aus dem Unternehmen Roland Batterieservice oder kurz RBS hervor und ist im Ruhrgebiet seit über 50 Jahren als Entsorgungsspezialist für Altakkus bekannt. Seit 2007 gehört RBS zur Berzelius-Gruppe, die den Standort von Grund auf modernisiert hat. „Wir haben bei Berzelius einen einzigartigen Kreislauf etabliert, bei dem aus Batterien immer wieder neue Batterien werden. Dazu sammeln wir die Altakkus im gesamten Bundesgebiet und bereiten alle enthaltenen Stoffe zu hochwertigen Rohstoffen auf“, erläutert Geschäftsführer Matthias Ernst. „Hier vom Standort Gelsenkirchen decken wir die Erfassung für ganz Nordwest-Deutschland bis hinein nach Hessen und ins Rheinland ab.“ Der Blei-Anteil einer normalen Autobatterie liegt bei 60 Prozent, die Berzelius in den eigenen Bleihütten aufbereitet. „Blei lässt sich unendlich oft recyceln“, führt Ernst weiter aus. „Das Metall geht nach der Aufbereitung überwiegend zurück in die Batterieproduktion, die Batteriesäure an die chemische Industrie. Und den Kunststoff verarbeiten wir zu einem hochwertigen Markenprodukt, Seculene, das in der Automobilindustrie ein wertvoller Rohstoff ist.“
Die Batterie in unserem silbernen Golf hatte einiges wegstecken müssen ohne zu murren: Morgendliche Kaltstarts, strapaziöse Urlaubsfahrten, eine Nacht mit eingeschaltetem Licht und viele Kurzstreckentrips. Ganz ordentlich für ein Produkt, von dem viele Zeitgenossen gar nicht mehr wissen, dass es sich nach wie vor unter der Haube ihres Fahrzeugs findet.