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„Albert Heijn to go“ öffnet im September nahe des Hauptbahnhofs in Essen

„Albert Heijn to go“ öffnet bald am Hauptbahnhof in Essen

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Foto: action press
Die niederländische Supermarkt-Kette Albert Heijn wagt sich auf den deutschen Markt. Noch in diesem Jahr soll eine Filiale nahe des Hauptbahnhofs in Essen eröffnen. Vor allem Schüler, Studenten und Pendler sind die Zielgruppe. Aber auch Rewe und Rossmann buhlen um die eiligen Kunden.

Mettmann. 

Wo bekommt der eilige Büro-Angesellte ein schnelles Mittagessen, wo kann sich die Managerin auf dem Nachhauseweg mit ihrem Abendbrot versorgen? Salat, Obst und Snacks – sogenannte Convenience-Produkte – sind ein Wachstumsfaktor für den Einzelhandel, der jetzt Konkurrenz aus den Niederlanden bekommt: Unter dem Namen Albert Heijn drängt der Konzern Ahold auf den deutschen Markt.

Am 12. September soll die erste Filiale in Aachen eröffnen, elf weitere sollen in den nächsten zwölf Monaten in NRW folgen. Noch in diesem Jahr will Albert Heijn in der Nähe des Essener Hauptbahnhofs eröffnen, kündigte Jürgen Hotz, Deutschland-Chef der Kette Ahold, in Mettmann an.

Sprung nach Deutschland überrascht

Dass der niederländische Konzern den Sprung nach Deutschland wagt, überrascht in mehrfacher Hinsicht: In keinem anderen europäischen Land gibt es eine so große Einzelhandelsdichte, tobt der Preiskampf so heftig wie hier. Das bekamen auch schon Riesen wie der US-Konzern Wal Mart oder die französische Supermarktkette Intermarché zu spüren, die 2006 nach kurzen Gastspielen rasch wieder aus Deutschland abzogen.

Nun unternimmt Ahold einen neuen Versuch. Der Konzern hatte sich bislang auf den Heimatmarkt Niederlande, Skandinavien und USA fokussiert. Mit 80 Quadratmeter kleinen Läden in gut besuchten Innenstadtlagen will „Albert Heijn to go“ vor allem Snacks und Getränke anbieten und hat als Kundschaft Schüler, Studenten und Pendler im Blick, die sich rasch mit einem Kaffee oder portioniertem Obst versorgen wollen.

Der Markt für Convenience-Produkte wächst. Deshalb wird er in Deutschland längst von etlichen Anbietern beackert. Bäcker und Metzger haben sich für den kleinen und großen Hunger ebenso gerüstet wie Supermärkte. Der Kölner Konzern Rewe betreibt seit dem Frühsommer eine eigene Shop-Schiene, die dem Konzept von Albert Heijn ähnelt. In Düsseldorf und Köln bietet „Rewe to go“ auf 72 Quadratmetern rund 800 Artikel an. Der Schwerpunkt liegt auf Nahrungsmitteln, die der Kunde sofort im Laden oder aber zu Hause oder am Arbeitsplatz verzehren kann: Obst, Salat, Sandwiches, Sushi, Backwaren, aber auch gekühlte Getränke und eine ganze Reihe von Kaffeespezialitäten. Die Läden seien „vielversprechend gestartet“, heißt es bei Rewe.

Die Niederländer, die bis 2016 in Europa 150 To-go-Läden eröffnen wollen, bekommen es in Deutschland aber auch mit wachsender Konkurrenz an Kiosken, Tankstellen und Kaffeeketten zu tun.

Kosmetik und Wurstwaren

Die Drogeriemarktkette Rossmann hat ein eigenes „Express“-Konzept entwickelt, das sie an 33 Bahnhofs-Standorten einführen will. 20 Ladenlokale hat sie vom insolventen Unternehmen Ihr Platz übernommen. Neben Klopapier und Kosmetik verkauft Rossmann erstmals Fein- und Tiefkühlkost, Wurstwaren, Molkereiprodukte, Konserven- und Fertiggerichte. Am 22. September ist die Eröffnung in Dortmund geplant.

Nach einer Studie des Marktforschers Nielsen aus dem vergangenen Herbst gelten die Niederlande und Großbritannien als die erfolgreichsten Pflaster für Convenience-Konzepte. Nicht von ungefähr will Ahold deshalb das Albert-Heijn-Sortiment aus den heimischen 53 To-go-Märkten weitgehend auch in Deutschland übernehmen.