Berlin.
Überlastete Autobahnen, marode Brücken und langsame IT-Netze – rund 120 Milliarden Euro müssen einer Studie zufolge in den nächsten zehn Jahren in die Infrastruktur fließen, damit der Standort Deutschland seinen internationalen Wettbewerbsvorteil behaupten kann. Die heimischen Unternehmen bewerten den Zustand derzeit zwar noch mit der Note „gut“, wie das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) unter Berufung auf eine Firmen-Umfrage mitteilte. Aber knapp zwei Drittel der Betriebe sehen ihre Geschäfte durch Mängel im Straßenverkehrsnetz bereits beeinträchtigt.
Je 40 Milliarden Euro sollten in Fernstraßen und Brücken fließen, in die Modernisierung der IT-Netze sowie in den Ausbau der Stromnetze im Zuge der Energiewende, erläuterten die IW-Forscher. Im Straßenverkehr gehe es dabei vor allem um den Ausbau und die Erhaltung der Hauptverkehrsachsen. Die Stromnetze hingegen seien eigentlich in einem guten Zustand. „Sie müssen künftig aber neuen Anforderungen gerecht werden, die sich zum Beispiel durch Schwankungen bei Wind- und Sonnenstrom ergeben.“
Als Geldgeber für eine bessere Infrastruktur sieht das IW aber nicht nur den Staat in der Pflicht, sondern auch Unternehmen und die privaten Haushalte. Allerdings müsse der Bund mehr Mittel für Fernstraßen aufbringen und sollte dies vor allem auch effizienter tun – etwa über eine Betreibergesellschaft für die Verkehrsinfrastruktur. Als Vorbild könne Österreichs Autobahngesellschaft Asfinag gelten.