Kreis Unna.
Groß ist gut, noch größer ist besser: Aus Sicht der Kreis-SPD ist die geplante Fusion der Sparkassen Unna und Kamen nur der erste Schritt zu einem weitaus größeren Geldinstitut. Die Sparkassen der Region, so die SPD-Vision, könnten sich in einem einzigen, großen Verbund zusammenschließen. Neben Unna und Kamen wären das die Sparkassen in Schwerte, Bergkamen-Bönen, Werne, Fröndenberg und Lünen-Selm. Sie alle könnten zu einer Sparkasse für den Kreis Unna verschmelzen.
Die Grundidee ist nicht neu. Schon Anfang des Jahres hatte sich Landrat Michael Makiolla für eine verbesserte Zusammenarbeit ausgesprochen. In der jüngsten Sitzung der SPD-Kreistagsfraktion untermauerte er seine Haltung: Die Sparkassen im Kreis seien im Vergleich zu anderen Regionen „deutlich zu zersplittert aufgestellt“, so Makiolla. Kleinere Institute seien „kaum noch in der Lage, eine Rolle als kraftvoller Kreditgeber auszufüllen“. Fraktionsvorsitzende Brigitte Cziehso sieht in einem Verbund auch einen Schutzmechanismus – der verhindern könnte, dass sich „einzelne Sparkassen irgendwann unter das schützende Dach außerhalb des Kreises retten müssen“. Ziel müsse es sein, den Sparkassen die Tür zu einem „kraftvollen Zusammenschluss“ auf Kreisebene zu öffnen.
Was sich wie ein großzügiges Angebot liest, löst bei den Instituten allerdings Verwunderung aus. „Der Vorschlag kommt für uns überraschend“, sagt Reiner Kosanke, Leiter Betriebswirtschaft bei der Sparkasse Lünen. Ähnlich die Reaktion in Schwerte – zumal dort die bisherigen Planungen in die gegensätzliche Richtung gingen.
„Natürlich müssen die Institute selbst aktiv werden“, erklärt Wulf Erdmann, Geschäftsführer der SPD-Fraktion. „Ein starker Verbund ergibt zwar Sinn, aber wir stehen nicht unter Zeitdruck.“ Erst im kommenden Jahr wollen die SPD-Politiker das Gespräch mit den Sparkassen suchen.