Balve.
Kultur und Natur, Höhle und Hönne – Balve ist eine Reise wert. Was die Bewohner der Hönnestadt schon lange wissen, wird auch immer mehr Menschen außerhalb des Märkischen Kreises klar. Die Bedeutung des Tourismus für die Region steigt – und mit ihr die Anforderungen an Übernachtungsmöglichkeiten. Jürgen Meller, Tourismusbeauftragter der Stadtverwaltung, weiß, dass Gästezimmer und Ferienwohnungen nicht nur gewissen Standards entsprechen müssen, derartige Angebote müssen auch online auffindbar und buchbar sein.
„Wer seine Übernachtungsmöglichkeiten nicht im Internet präsentiert und es Gästen nicht ermöglicht, auch direkt am Computer zu buchen, der fällt am Ende hinten runter“, fürchtet Jürgen Meller. „Auch achten Gäste bei der Auswahl der Unterkunft verstärkt auf eine positive Klassifizierung durch den Deutschen Tourismusverband. Gute Klassifizierungen werden für Betriebe unabdingbar, um zukunftsfest zu sein.“
Einer, der in dieser Hinsicht Pionierarbeit in Balve leistet, ist Adalbert Allhoff-Cramer. Er betreibt inzwischen neun Ferienwohnungen. Vier davon hat er durch den Deutschen Tourismusverband (DTV) klassifizieren lassen, und darf für diese nun mit dem Prädikat „Drei Sterne“ werben. Das sei, so sagt Hana Janeckova vom Freizeit- und Tourismusverband Märkisches Sauerland (FTV), die Kategorie, ab der es sich lohne, mit einer DTV-Klassifizierung zu werben. Das Ranking reicht von einem Stern (einfach) bis hin zu fünf Sternen (erstklassig). Mit seinen vier Drei-Stern-Apartments ist Adalbert Allhoff-Cramer sehr zufrieden. „Fünf Sterne sind unerreichbar, besonders mitten in der Stadt“, sagt der Balver. „Und das muss auch gar nicht sein. Mit den drei Sternen erwerben wir Vertrauen und signalisieren, dass ein Prüfer vom Deutschen Tourismusverband vor Ort war und alles genau unter die Lupe genommen hat.“
Vorbildliche Werbung
Hana Janeckova hat sich in ihrer Funktion der Geschäftsführerin des FTV als DTV-Prüferin qualifizieren lassen. Oft wird sie gefragt, ob von Fachverbänden vergebene Sterne in Zeiten von Internet-Bewertungsportalen überhaupt noch eine Bedeutung haben. „Natürlich“, antwortet die Tourismusexpertin, und erklärt ihre naheliegende Antwort auch: „Kundenbewertungen im Internet sind immer subjektiv. Die DTV-Sterne werden nach einem standardisierten Verfahren objektiv vergeben. Dennoch sollte das eine das andere nicht ausschließen.“
Ob Größe der Räume, technische Ausstattung, Serviceleistungen, Freizeiteinrichtungen oder Aussicht aus dem Wohnzimmerfenster – die DTV-Prüfer bewerten jede Ferienwohnung bundesweit nach exakt den gleichen Maßstäben. Für die Drei-Sterne-Kategorie müssen am Ende mindestens 500 Punkte unterm Strich stehen. „Diese Sterne sagen allerdings nichts über Gemütlichkeit und Atmosphäre aus“, gibt Hana Janeckova zu. Deshalb sei ein Internetauftritt mit aussagekräftigen Fotos für Anbieter inzwischen quasi Pflicht. Während Adalbert Allhoff-Cramer in dieser Beziehung vorbildliche Werbung betreibe, gebe es bei vielen anderen Vermietern noch Verbesserungspotenzial, weiß Hana Janeckova. Wer Unterstützung in dieser Angelegenheit benötige, sei beim Freizeit- und Tourismusverband Märkisches Sauerland (www.mk-tourismus.info) an der richtigen Adresse.
Unangekündigte Nachprüfungen
So groß die Freude über eine erteilte DTV-Klassifizierung auch sein mag, auf dem Lorbeer ausruhen können sich Vermieter nicht. Das Gütesiegel des Tourismus-Verbandes ist nur drei Jahre gültig. Und selbst diese 36 Monate sind nur eine trügerische Ruhe. Um die Bedeutung ihrer Sterne zu unterstreichen, behält sich der FTV unangekündigte Nachprüfungen vor. Und zu den so genannten Mystery-Checks kommt garantiert nicht der gleiche Prüfer, der zuvor schon die Klassifizierung vorgenommen hat.