Der Geschäftsführer des Oberhausener Spionagemuseums hat einen vorläufigen Inoslvenzantrag gestellt. Angeblich ist die Miete an der Marina zu hoch.
Oberhausen.
Das Spionage-Museum „Top Secret“ am Oberhausener Centro hat am 11. März einen vorläufigen Insolvenzantrag gestellt. Geschäftsführer Ingo Mersmann ist allerdings zuversichtlich, dass er den Betrieb fortsetzen kann.
Die wirtschaftliche Entwicklung des Museums sei seit der Übernahme vor etwas mehr als einem Jahr sehr gut gewesen. Eine zu hohe Miete belaste den Betrieb dennoch so stark, dass er nicht kostendeckend geführt werden kann. Bei „Top Secret“ sprechen die Verantwortlichen von einem monatlichen Defizit von rund 15.000 Euro.
Früherer Geheimdienst-Mitarbeiter
Mersmann bestätigt damit eine Nachricht von Radio Oberhausen. Schon der frühere Betreiber „Mehr! Entertainment“ geriet Ende 2013 in finanzielle Schwierigkeiten. Die Besucherzahlen waren damals niedriger als das Unternehmen erwartet hatte. Am 1. Januar 2014 übernahm dann der ehemalige Geheimdienst-Mitarbeiter Ingo Mersmann das Museum. Das sei alles „sehr kurzfristig“ gewesen, wie er heute einräumt. Denn: Mit „Top Secret“ übernahm er nicht nur das Museum, sondern auch alle laufenden Verträge, die „Mehr! Entertainment“ geschlossen hatte. Dazu gehört auch der Mietvertrag.
Ab dem 1. Mai will Mersmann das Spionage-Museum mit einer neuen Gesellschaft weiterführen. Er hofft, dass die derzeitige Betreibergesellschaft, das Institut für Spionage GmbH, in dem neuen Unternehmen aufgehen kann. Insolvenzverwalterin ist Tanja Bückmann von der Kanzlei Schwentker und Bückmann aus Oberhausen.
„Ausstellung hat großes Potenzial“
In einer Mitteilung des Spionage-Museums heißt es, dass die Ausstellung „nach Ansicht der Insolvenzverwalterkanzlei großes Potenzial hat“. Oberste Priorität sei es daher, dass Museum weiter zu betreiben. Derzeit liefen Gespräche mit dem Vermieter, sagt Mersmann. Dieser wollte sich auf Anfrage aber nicht äußern. Zunächst will er das Verfahren abwarten.
Das 16-köpfige Team von „Top Secret“ blickt positiv in die Zukunft: „Die Mitarbeiter sind informiert und tragen die Umstrukturierungsmaßnahmen mit“, sagt Mersmann. Sollte es zu keiner Einigung mit dem Vermieter kommen, wird Mersmann den Standort Oberhausen wohl aufgeben und mit dem Spionagemuseum wegziehen. „Wir haben sogar Anfragen aus Süddeutschland“, sagt er. Gerne würde er aber in Oberhausen bleiben, wo er seit rund 15 Jahren lebt.