Bei Hochwasser oder beim Bruch eines Deichs an Emscher oder Ruhr würden einige Stadtteile leiden. Eine Überflutung von bis zu vier Metern ist möglich.
Oberhausen.
Bei einem extremen Hochwasser oder beim Bruch eines Deichs an Emscher oder Ruhr würden einige Oberhausener Stadtteile ziemlich in Mitleidenschaft gezogen.
Das ist das Ergebnis von Untersuchungen, die die Stadtverwaltung Oberhausen jetzt vorgelegt hat. Seit 2007 verlangt die Europäische Union, dass die Bevölkerung darüber informiert wird. Noch bis Ende des Jahres hat auch die Stadt Oberhausen Zeit, der Kommunalaufsicht in Düsseldorf zu berichten, wie sie sich für diesen Ernstfall schützt.
Buschhausen ist vor Überflutungen sicher
Die Deiche entlang der Emscher sind so ausgelegt, dass sie ein Hochwasser, das von der Wahrscheinlichkeit her nur alle 200 Jahre auftritt, verkraften können – wenn sie denn in Ordnung sind. Dafür zu sorgen, ist Aufgabe der Emschergenossenschaft.
Die Stadt muss künftig in Bebauungsplänen und bei Baugenehmigungen in gefährdeten Gebieten entsprechende Hinweise geben.
Die Feuerwehr erarbeitet zurzeit Pläne, wie sie im Ernstfall versuchen will, Bevölkerung und Sachgüter zu schützen.
Die Hochwasser-Risiko- und Gefahrenkarten können im Internet auf www.flussgebiete.nrw.de eingesehen werden.
Ein sogenanntes 100-jährliches Hochwasser könnte dem Sterkrader Ortsteil Schwarze Heide nur dann etwas anhaben, wenn der Deich irgendwo zwischen A 42 und A 3 nicht halten würde. Dann aber würde nach der Untersuchung der Stadtverwaltung ein Gebiet zwischen Markgrafenstraße im Nordwesten, Neumühler Straße im Norden und Bayernstraße im Westen bis zu vier Meter unter Wasser stehen. Und auch nördlich der Neumühler Straße, etwa bis zur Hagedornstraße, wären es noch mehr als zwei Meter.
Nur die nördlichen Viertel von Schwarze Heide blieben noch verschont, wenn Extremhochwasser eintreten würde. Mit dem ist statistisch nur alle 500 Jahre zu rechnen. Buschhausen auf der Südwestseite der Emscher liegt dagegen so hoch, dass dem Viertel selbst solche Fluten nichts anhaben könnten.
Verhältnisse an der Ruhr weniger bedrohlich
Etwas weniger bedrohlich sind die Verhältnisse an der Ruhr. Dort ist die Stadt selbst für die Unterhaltung der Deiche zuständig, diese sind nur für ein 100-jährliches Hochwasser ausgelegt. In so einem Fall würde die Ruhraue in voller Breite mehr als vier Meter unter Wasser stehen.
Erst wenn der Deich nicht halten würde, hätten die direkt dahinter liegenden Häuser in Alstaden ein Problem, würde es auch im Umfeld von Kewerstraße und Solbadstraße bis zu einem Meter Überschwemmung geben. Erst das Extremhochwasser würde dort zu einer bis zu vier Meter hohen Überschwemmung führen und auch Gebiete im Bereich Heiderhöfchen und Flügelstraße treffen.
Bei einem Extremhochwasser des Rheins wiederum wäre Alstaden etwas weniger betroffen. Dafür müsste südlich des Rangierbahnhofs Oberhausen-West bis hin zur Parallelstraße mit zwei und mehr Metern Überschwemmung gerechnet werden.