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Alteingesessener Geschäftsmann klagt nach Rossmann-Aus über Situation in Oberhausener City

Alteingesessener Geschäftsmann klagt nach Rossmann-Aus über Situation in Oberhausener City

Kein Ende in Sicht: Seit 88 Jahren gibt es das Café Bauer nun schon. Das Inhaber-Ehepaar Bauer hat auf der Markstraße schon viele Geschäfte kommen und gehen sehen., Das ging schnell: Rossman hat nun geschlossen. Viele Oberhausener sind genervt über den ständigen Ladenwechsel auf der unteren Markstraße.

Das ist die Situation in der Oberhausener Innenstadt

Alteingesessener Geschäftsmann klagt nach Rossmann-Aus über Situation in Oberhausener City

Das ist die Situation in der Oberhausener Innenstadt

Geschäftsleute beklagen die mangelnde Laufkundschaft auf der Marktstraße in der Oberhausener City.

  • Rossmann in Oberhausen hat jetzt geschlossen
  • Altehrwürdige Geschäftsleute auf Markstraße schildern die Lage
  • „Die Laufkundschaft, die fehlt einfach“

Oberhausen. 

Online-Handel, heruntergekommene Immobilien, viel Arbeitslosigkeit und wenig Kaufkraft: So schätzen viele alteingesessene Geschäftsinhaber aus Oberhausen die Gründe für die häufig schließenden Geschäfte ein.

„Alles, was etwas auf sich hält zieht aus der Stadtmitte weg,“ sagt Schuhmachermeister Friedhelm Kahl (56). Er führt eine kleine Schuhmacherei und verdient mit Maßanfertigungen von Damen- und Herrenschuhen seinen Lebensunterhalt.

Doch das Online-Geschäft sei nicht das größte Problem für die Geschäfte auf der Markstraße, sagen viele alteingesessene Betriebe. „Das machen wir ja alle“, so auch der Schuhmachermeister.

„In den letzten zehn Jahren hat sich hier viel geändert.“

Seit Jahrzehnten arbeitet er in der Gewerkschaftsstraße. Der Familienbetrieb bestehend aus Elternpaar und Sohn merkt nicht erst seit dem Rossmann-Aus, dass ein Wandel auf der Markstraße passiert. „In den letzten zehn Jahren hat sich hier viel geändert. Das ist ein Wandel.“

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Das Ehepaar Kahl sagt: Die meisten Leute hier in der Stadtmitte würden vom Amt leben. „Die haben einfach nicht die Kaufkraft um in Läden wie unserem einzukaufen,“ so Friedhelm Kahl. Er zeigt auf das gegenüberliegende Wohnhaus. Die Fenster, teilweise mit Folien überklebt. Renoviert wurde hier schon seit langem nicht mehr.

Die Leute kaufen nur in Billigläden ein

„Früher war das hier ein richtig schönes Gebäude, jetzt wird nicht mehr investiert und alles kommt herunter. Wer soll da schon wohnen? Klar kaufen die auf der Markstraße nur in Billigläden ein.“ Es würde seitens der Stadt und der Politik zu wenig in die Gegend und vor allem in Immobilien investiert. Sein eigenes Fachgeschäft hält sich jedoch gut. Kunden kommen extra aus anderen Städten, um bei ihm einzukaufen. Die Fachgeschäfte auf der oberen Markstraße können sich laut dem Ehepaar anders als Rossmann offenbar gut halten.

„Die Laufkundschaft, die fehlt einfach“

So auch das Café Bauer, dass es bereits seit 88 Jahren gibt. „Stammkunden kommen hier in die Stadt, um die Läden zu unterstützen. Die kommen dann nur zu uns. Doch die wohnen alle nicht hier und das war früher anders.“ Hier gäbe es noch viel Einzelhandel und man kenne sich untereinander schon lange. „Wir haben bei uns ja Einzelhandel und Fachgeschäfte, die es schon seit Ewigkeiten gibt. Ach, und wenn ein Laden schließt, dann macht eben ein neuer auf- so schlimm ist es das nun auch wieder nicht,“ sagt Anita Bauer (55). Ohne die Stammkunden wäre es aber schwierig, so Jochem Bauer. „Die Laufkundschaft, die fehlt einfach.“

Rossmann: „Schon weg?“

Etwas anders sähe es hingehen auf der unteren Markstraße aus, sagt Bauer. Dort war bis vor ein paar Tagen auch noch Rossmann. Hier würden Läden schneller schließen und es gäbe auch einen häufigeren Wechsel.

„Schon weg?“ Fragt auch Passantin Roswitha Meier. Ihr ist gerade erst aufgefallen, dass der Laden bereits geschlossen hat. „Das passiert hier ständig, da fällt es einem manchmal ja kaum noch auf.“