Das LVR-Industriemuseum in Oberhausen soll für 20 Millionen Euro umgebaut werden. Die Planungen sind umfangreich, so dass erst 2018 neueröffnet wird.
Oberhausen.
„Vor 2018“, meint Dr. Walter Hauser, „wird hier nichts Sichtbares geschehen“. Zwar plakatierte die Zinkfabrik Altenberg noch für die Tagung der Vorwoche den Slogan „Das LVR-Industriemuseum denkt sich neu“. Aber der Museumsdirektor in der Zinkweiß-Villa weiß: Ein Budget von bis zu 20 Millionen Euro benötigt auch eine lange Planungsphase.
2018 allerdings verschwindet von der Dampflokomotive bis zur Schautafel für rund anderthalb Jahre die Dauerausstellung aus der Zinkfabrik. „Dann bespielen wir den Peter-Behrens-Bau“, erklärt Dr. Hauser. Zwischen Hansastraße und Altenberger Straße wird 2019 das Baustellen-Jahr sein. Alles für die auch von LVR-Kulturdezernentin Milena Karabaic ausgerufene „Vision 2020“. Die neue Dauerausstellung umfasst in diesem 20-Millionen-Projekt nur einen Posten von rund 3 Mio Euro.
Investitionen in „Bau, Steine, Erden“
„Den größten Teil“, sagt Walter Hauser, „investiert man immer in Bau, Steine, Erden“. Den Betrag für die Ausstellung spart das LVR-Industriemuseum bereits im eigenen Haushalt an. Der weit größere Teil des Gesamtbudgets wird bis zum Sommer nächsten Jahres aus der Städtebauförderung beantragt.
Denn das Altenberger Grundstück ist städtisches Eigentum. Und der „wunderschöne Hof“, wie der Direktor der sieben LVR-Industriemuseen sagt, präsentiere sich – noch – „völlig unter Wert“. Nämlich teils als Parkplatz, teils als hinterhofartige Abstellfläche für Müllcontainer. „Aufenthaltsqualität“ lautet das Stichwort für die gern benutzte „Abkürzung“ zwischen Lirich und der Innenstadt. „Behutsame Eingriffe“, so Dr. Hauser, könnten genügen: mit Lichtgestaltung, unverstellten Blickachsen und überlegter Wegeführung. Teurer wird’s zugunsten der Hoffläche neue Erschließungsstraßen von außen anzulegen. Wegen der Altlasten einer Zinkfabrik ist auch bei Erdarbeiten Vorsicht geboten – und ein Extra-Betrag zurückzulegen. Zudem sieht der Museumsdirektor auch den Park rund um die Direktorenvilla als Fläche, die für alle Bürger zu erschließen ist: Die Parksanierung wird drei Millionen kosten.
Endlich zeitgemäßer Brandschutz
Das größte Teilbudget allerdings gilt der Gebäudesanierung des Industriemuseums. Auch die Stadt hatte dem LVR längst signalisiert: Mit einer Brandschutz-Ausstattung unter heutigem Standard „könnten wir nur noch ein paar Jahre im Bestandsschutz bleiben“, wie Dr. Hauser resümiert. Die notwendige Sanierung bot die Chance für den großen Wurf: ein neues Museums-Entree an der Hofseite.
„Besucher werden bisher nicht wirklich empfangen“, moniert der Museumsdirektor. „Wir brauchen heute aber eine enge Verzahnung mit Tagungen und Kulturangeboten.“ Das gelang bisher nur mit viel Improvisation – und Stühleschleppen. Für die visionäre Zukunft von 2020 an verspricht Walter Hauser „ein Feuerwerk von Events“.