Als Justin Bieber Oberhausen mit Düsseldorf verwechselte
Am 12. September 1996 wurde neben dem Centro die Arena Oberhausen eröffnet.
100 Veranstaltungen von Konzerten bis hin zu Sport-Events werden hier pro Jahr durchgeführt.
Die schärfsten Mitbewerber sind für die Arena die Westfalenhalle und Lanxess-Arena.
Oberhausen.
Seit zwei Jahrzehnten geben sie Zugaben: Die König-Pilsener-Arena öffnete am 12. September 1996 zum ersten Mal ihre Türen. Und seitdem ist der Applaus in der knapp 13.000 Fans fassenden Multifunktionshalle nicht abgeebbt, obwohl der Markt um das Freizeitvergnügen stark umkämpft ist. Wir wagen einen Rück- und Ausblick im wuseligen Veranstaltungsgeschäft in der Neuen Mitte.
Die Halle
Am Anfang kamen die Bagger. Mehr als eineinhalb Jahre dauerte es, bis die Arena in der Neuen Mitte, gelegen vor der Bus- und Straßenbahnhaltestelle, schließlich eröffnete. Mehr als 45 Millionen Euro kostete der Bau. Die deutsche Tochterfirma des amerikanischen Unterhaltungsriesen SMG Entertainment aus Philadelphia betreibt seitdem den Komplex. 60 feste Mitarbeiter sind am Standort Oberhausen angestellt. Hinzu kommen Aushilfen, die vor allem im Service tätig sind. Zunächst startete die Halle als Arena Oberhausen. Seit dem 1. Januar 2002 trägt sie den Sponsor-Namen einer Duisburger Brauerei: König-Pilsener-Arena.
Der Markt
Rund 100 Veranstaltungen zählt die Arena pro Jahr. Dabei liegt sie im Wettbewerb mit den großen Hallen, wie der Westfalenhalle Dortmund (15 000 Plätze) und Lanxess Arena (19 500 Plätze) in Köln, die mehr Zuschauer aufnehmen können. Auch die Gruga-Halle in Essen zählt zur Konkurrenz: Doch der Vorteil der Oberhausener: Laster mit den Bühnenaufbauten können direkt in die Halle fahren. Die Arena punktet bei Veranstaltern auch mit der guten Autobahnanbindung und zentralen Lage im Ruhrgebiet. Dies ist nicht nur für den Transport der Bühne wichtig, sondern für die Anreise auswärtiger Gäste — etwa aus den Niederlanden. Weitere Argumente sind das Einkaufsangebot im Centro und 14 500 kostenlose Parkplätze.
Die Stars
Das erste Arena-Konzert spielte 1996 Gloria Estefan. Ein Jahr später feierte die Konzertreihe „The Dome“ mit den Fantastischen Vier und Scooter in der Arena Premiere. Es folgten 63 Dome-Konzerte, bis 2012, die teils von RTL 2 übertragen wurden. 1998 zauberte David Copperfield, 2003 verzauberte Ex-Beatle Paul McCartney bei seiner „Back in the World“-Tour. Dazu spielten hier AC/DC, Metallica, Lady Gaga, Rihanna und Justin Bieber. Beim Kreisch-Konzert 2011 leistete sich die Teenie-Tollität einen legendären Fehler und begrüßte das Oberhausener Publikum mit „Hallo Düsseldorf!“
Der Sport
Die Revierlöwen, einst aus Ratingen importiert, betraten von 1997 bis 2002 das Eis in der Arena. Nach der DEL kam die Insolvenz — und später das endgültige Aus. Seitdem gibt es in der Arena stattdessen Boxkämpfe mit Wladimir Klitschko, hinzu kommen deutsche Nationalspiele im Handball und Basketball. Die aufrüstbare Eisfläche wird jetzt übrigens noch für Kufenshows wie „Disney on Ice“ genutzt.
Die Baustellen
Eine große Party plant die Arena zum Geburtstag nicht. Stattdessen wird schrittweise renoviert. Neuer Bodenbelag und mehr Komfort in den 22 Suiten gehören dazu. Es gibt Pläne für einen Tanzclub im Backstage-Bereich, die aber derzeit auf Eis liegen. Nachbessern müsste die Arena auch woanders: Die Sitzschalen sind in die Jahre gekommen und bieten in manchen Reihen wenig Platz für die Beine. Auch die Wegeführung in den Gängen könnte besser sein. Bei ausverkauften Konzerten knubbelt es sich an den Toiletten.