Zwei schlimme Fälle in Mülheim: Wie du dich vor dem gefährlichen Kohlenmonoxid schützen kannst
Kohlenmonoxid ist für den Menschen gefährlich
Immer wieder kommt es zu Unfällen
Zuletzt starb ein junger Mann (36) in Mülheim
Oberhausen.
Angst vor Kohlenmonoxid: Das geschmack-, farb- und geruchslose Gas kann zu langsamem Ersticken führen.
In den letzten Wochen gab es zwei tragische Fälle in Mülheim. Bei einem wurden 20 Menschen vergiftet, die glücklicher Weise noch rechtzeitig gerettet werden konnten.
Bei einem weiteren Vorfall kam leider ein junger Mann (36) bei dem Austritt des Gases um Leben. Der Grund: eine defekte Gastherme.
Wir sprachen mit Jörg Preußner, Pressesprecher der Feuerwehr in Oberhausen, über die Gefahren, Behandlung und auch Vermeidung von Kohelnmonoxid-Vergiftungen.
Was ist das genau?
„Kohlenmonoxid ist ein Nebenprodukt einer Verbrennung von Kohlenstoffen. Beim Abbrennen von Holz, Kohle, Gas oder Öl entsteht dieses Gas. Wenn allerdings nicht genug Sauerstoff zugeführt wird, kann es zu einem Überschuss an Kohlenmonoxid kommen. Der ist dann für den Menschen gefährlich“, sagt Jörg Preußner im Gespräch mit DER WESTEN.
Warum ist das so gefährlich?
Das Kohlenmonoxid bindet sich schneller im Blut, es verdrängt die roten Blutkörperchen. Da reichen wenige Atemzüge und das Gehirn und Herz werden nicht mehr genügend mit Sauerstoff verorgt.
Wie du eine Vergiftung rechtzeitig feststellen kannst
Menschen, die mit Kohlenmonoxid vergiftet sind, können dies, wenn sie wach sind, bemerken. Jörg Preußner sagt: „Das sind dann grippeähnliche Symptome. Die Menschen fühlen sich unwohl, schlapp und haben Kopfschmerzen. Sie merken auf jeden Fall: Da stimmt was nicht.“
Doch dazu musst du wach sein.
Wer schläft, hat keine Chance. Er dämmert langsam weg und erstickt.
Wie du dich davor schützen kannst
Eine Heizungsanlage mit einem offenen Feuer muss jährlich kontrolliert werden. Es muss eine Zugluftöffnung geben. So gibt es zum Beispiel Lüftungsschlitze in alten Badezimmertüren, wenn die Gastherme im Badezimmer hängt. „Diese Lüftungsschlitze sollten nicht abgeklebt werden, auch wenn sie nicht so schön aussehen“, so Preußner.
Außerdem gibt es CO-Melder. „Die sind auch an den Rucksäcken der Feuerwehrleute angebracht und warnen uns, bevor wir in ein Haus reingehen“, sagt der Feuerwehrmann. Die CO-Melder gibt es für 20 Euro in jedem Baumarkt und sollten in der Nähe des Ofens oder der Gastherme angebracht werden.
Wie ein Arzt helfen kann
Es gibt zwei Therapiemöglichkeiten bei einer CO-Vergiftung. Bei einer leichteren Vergiftung werden die Patienten mit einer Sauerstofftherapie behandelt, die in allen Kliniken möglich ist.
Bei einer schwereren Vergiftung gibt es eine Druckkammertheapie. Diese Therapie ist allerdings nur in wenigen Kliniken möglich. Jörg Preußner sagt: „Hier in der Nähe sind nur Düsseldorf und Aachen mit Druckkammern ausgestattet. Aber es gibt genügend Hubschrauber, die die Patienten dann transportieren können.“ Durch den Druck wird der Kohlenstoff im Blut gelöst.
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