Veröffentlicht inMülheim

„Wir müssen was tun für Saarn“

„Wir müssen was tun für Saarn“

Saarn. 

Die Neubaupläne von Tengelmann und Rewe an der Düsseldorfer Straße dürften motorisierte Verbraucher freuen, die gerne mit dem Auto am Supermarkt vorfahren. Für die Stadtplanung beschreibt die aktuelle „Causa Saarn“ ein Dilemma: Mehr großflächiger Einzelhandel „auf grüner Wiese“ nimmt den gewachsenen Nahversorgungszentren Frequenz.

Bemerkenswert sei, so der stellvertretende IHK-Geschäftsführer Guido Zakre­zewski: „Der Einzelhandelsstandort Saarn funktioniert weiter hervorragend – auch mit Blick aufs Ruhrgebiet.“ Es sei angesichts der aktuellen Ansiedlungsbemühungen im Umfeld hohe Priorität anzusetzen bei der Aufgabe, dieses Nahversorgungszen­trum vor weiterer Konkurrenz auf grüner Wiese zu schützen.

Mit weiteren maßgeblichen Akteuren und der Stadt ist die IHK im Konsultationskreis Einzelhandel vertreten. Dort war der Schutz der Nahversorgungszentren unlängst schon Thema. Unter Hochdruck will die Stadt einen neuen, dann gerichtsfesten „Masterplan Einzelhandel“ erarbeiten. Im Herbst soll der Politik ein erster Entwurf hierfür präsentiert werden. Der Plan soll umreißen, welche Entwicklung der Einzelhandel an einzelnen Standorten nehmen darf.

IHK und Einzelhandelsverband wollen endlich größere, vor allem rechtssichere Schranken zum Schutz der Nahversorgungszen­tren eingezogen sehen. Marc André Heistermann, Geschäftsführer beim Einzelhandelsverband Ruhr: „Wir sehen den dringenden Handlungsbedarf schon länger. Jetzt geht es darum, Schlimmeres zu verhindern.“ Wie das für Saarn funktionieren soll, ist dabei noch nicht klar. Man sei noch „in der Findungsphase“, so Heistermann.

Knackpunkt, auch an dieser Stelle: In der Peripherie der Düsseldorfer Straße hat die Stadt schon in der Vergangenheit Einzelhandel zugelassen, beziehungsweise zulassen müssen. Heistermann, auch IHK-Geschäftsführer Zakrezewski, sehen auch Fehler in früherer Stadtplanung. Da habe Mülheim die eine oder andere Ansiedlung auf grüner Wiese „billigend in Kauf genommen“. Die langfristigen Folgen damaliger Entscheidungen seien verheerend, siehe der Schaden, den die Innenstadt mit der Entwicklung am Heifeskamp in Dümpten genommen habe.