Keine Verkehrstoten, weniger Verkehrsunfälle und weniger Verletzte: Die Polizei Essen/Mülheim kann für Mülheim eine positive Verkehrsunfallbilanz für 2015 ziehen. Während landesweit 3,6 % mehr Unfälle vermeldet wurden, gehen die Zahlen in Mülheim gar um 2,7 % zurück. Dabei waren im vergangenen Jahr mit 110 147 Fahrzeugen fast 2000 Autos/Zweiräder mehr als 2014 in Mülheim zugelassen.
Trotz der positiven Entwicklung betonte Polizeipräsident Frank Richter: „Hinter jedem Toten und Schwerverletzten steckt ein Schicksal.“ Die Unfallzahlen zu vermindern, daran werde die Polizei auch künftig mit hoher Priorität arbeiten; mit repressiven Maßnahmen wie der Verkehrsüberwachung, aber auch mit präventiven Angeboten. Richter nannte als Beispiele so unterschiedliche Projekte wie Radfahrkurse für Flüchtlinge oder Crash-Kurse für Jugendliche. „Prävention und Opferschutz halte ich für ausgesprochen wichtig.“
Insgesamt gabt es im vergangenen Jahr 5635 Unfälle auf Mülheims Straßen. Dabei erlitten 72 Menschen schwere Verletzungen; leicht verletzt wurden 409 Menschen, im Vorjahr waren es noch 443.
Einen Grund für die vergleichsweise günstige Entwicklung in Mülheim sieht Polizeidirektor Dittmar Hoga im konsequenten Einschreiten der Polizei in den letzten Jahren, aber auch in der besseren Ausstattung der Fahrzeuge. Doch auch ein modernes Auto ändert nichts an den Hauptunfallursachen: Fehler beim Abbiegen/Wenden, bei der Vorfahrt und zu geringer Abstand, erhöhte Geschwindigkeit und Alkohol/Drogen am Steuer.
Die Zahl der Unfallfluchten ist auf 1234 Fälle gestiegen, bei der Aufklärungsquote liegt die Polizei mit 44,33 % unter dem Landesschnitt (47,24 %). Kamen Menschen bei einem Unfall mit späterer Flucht zu Schaden – 34 Mal war das der Fall – ist die Aufklärungsquote mit 82,35 % deutlich höher.
Fußgänger, Radfahrer, Kinder und Senioren sind als schwächste Teilnehmer im Straßenverkehr besonders gefährdet. Doch auch hier, so Hoga, sind die Zahlen „erheblich günstiger als im Landesschnitt“. Die Zahl der verunglückten Kinder sank von 52 in 2014 um fast 29 % auf 37 – landesweit sank die Zahl um 5,5 %. Um fast 10 % ging die Zahl der verunglückten Senioren über 65 Jahre (von 71 auf 64) zurück.
87 Radfahrer waren 2015 in Unfälle verwickelt, ein Rückgang von 9,4 %. Mit 80 Fußgängern verunglückten zwei Passanten mehr als in 2014. Hoga erwähnt aber auch, dass 18 der Fußgänger und 39 der Radler den Unfall selbst verursacht haben.