Mülheimerin Nadja Kiess ist erst 22 – und hat schon ihr eigenes Modelabel
Nadja Kiess hat mit 22 Jahren bereits ihr eigenes Modelabel
Ihre Kollektionen kannst du bald kaufen
Mülheim.
Wo warst du mit 22 Jahren? Noch mitten im Studium? Dabei, nach deiner Ausbildung jobtechnisch so richtig loszustarten? Oder Ausbrecher: Australien oder Südamerika?
Nadja Kiess ist Modedesignerin. Im vergangenen Herbst gründete sie ihr eigenes Label. Jetzt bringt sie ihre erste Kollektion heraus. Nadja ist 22 Jahre alt.
In einem Industriegebiet auf der Grenze zwischen Mülheim und Essen strahlt Nadja Kiess wie ein Honigkuchenpferd. Dabei sollten ihr eigentlich die Hektik und der Stress der letzten Tage anzumerken sein.
Gerade hat sie noch mit einem Model telefoniert. Die Fashion Yard steht an, NRWs kleine Schwester der großen Fashion-Weeks in Berlin oder Paris. Im Büro: kreatives Durcheinander, also geht’s für das Interview mit der Mülheimer Nachwuchs-Designer einfach in die Teeküche.
Die ewige Frage: Schaffe ich das?
Nadja Kiess‘ Weg in das Modebusiness war immer von der Frage begleitet: Schaffe ich das? Der erste Schritt: Ein Studium an der AMD Hochschule in Düsseldorf. 5000 Bewerber, 24 Studienplätze für Modedesign.
Einer davon für Nadja: „Ich habe schon immer gemalt, gezeichnet und gebastelt. Und mich irgendwann für Mode interessiert. Ich habe dann gedacht: Wenn du für das Studium zugelassen wirst, kannst du nicht ganz talentfrei sein.“
New York als Ort der Inspiration
Im Studium dann: Auslandsaufenthalt in New York. Ein halbes Jahr in der Fashion-Stadt schlechthin. Die Menschen auf der Straße: modisch, stylisch, einzigartig. Eine Inspiration. Nadja: „Immer wenn ich mich ans Design setze, denke ich an meine Zeit in New York zurück.“
So wie bei ihrer Abschlusskollektion für die Uni. Normalerweise motten Jungdesigner diese nach der Prüfung ein. „Dort machen die Studenten auch eher Kunst, als Straßenklamotten.“ Doch bei Nadja fragten direkt die ersten nach: Wo kann ich die Teile kaufen?
Nadja fasst einen mutigen Entschluss:Mit damals 21 Jahren gründete sie ihr eigenes Modelabel. Ihre Grundsätze: Denim, Strick und Leder. Die Idee dahinter: „Die städtische Lebensart macht es schwierig, sich wohl zu finden. Viele sind gestresst, haben wenig Freizeit.“ Ihre Klamotten daher: „Kleider in denen sich Frauen fallen lassen können“, so Nadja.
Für ein anderes Label zu arbeiten, kommt ihr da schon nicht mehr in den Sinn: „Ich möchte meine eigene Handschrift in den Sachen erkennen können. Das ist der Traum eines jeden Designers, aber schwer bei großen Labels.“
Zu kaufen gibt es die Klamotten noch im Laufe des Februars in ihrem Online-Shop. Bei der Herstellung möchte sie darauf achten, dass sie fair hergestellt sind. „Ich möchte nicht, dass ein Tier für meine Mode sterben musste.“ Deshalb kauft sie Restposten von Bestellungen der großes Designlabels, macht daraus ihre Lederjacken.
Der Denim Stoff soll bio sein. Das hat natürlich seinen Preis: „Eine Jeans wird es für um die 200 Euro geben. Der Ledermantel kostet bis zu 800 Euro.“
Wenn du dich für Nadjas Sachen interessierst: Hier kannst du sie dir anschauen.