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Mülheim: „Ich habe einen Termin“ – Straßenbahnfahrer lässt Passagiere sitzen

Mülheim: „Ich habe einen Termin“ – Straßenbahnfahrer lässt Passagiere sitzen

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Die Fahrgäste der Linie 104 blieben verduzt an der Haltestelle Stadtmitte in Mülheim zurück. (Archivbild) Foto: Eva Adler / FUNKE Foto Services

Mülheim. 

„Ich habe einen Termin“, kündigt der Ruhrbahnfahrer an. Dann bittet er alle Fahrgäste an der Haltestelle Stadtmitte in Mülheim auszusteigen. Dabei sollte die Linie 104 am Donnerstag noch planmäßig weiter bis zum Hauptfriedhof zuckeln. Zurück bleiben die verdutzen Fahrgäste am Bahnsteig. Die Bahn samt Fahrer fährt weiter zum Betriebshof.

Ein Passagier lässt seinem Ärger in den sozialen Netzwerken freien Lauft, spricht von „Witzverein“. Die Ruhrbahn rechtfertigt sich auf Nachfrage von DER WESTEN.

Mülheim: Straßenbahn setzt Fahrgäste aus

Ein Sprecher bestätigt den Vorfall. Der Grund für den plötzlichen Ausfall der Linie 104?

Der nachfolgende Fahrer hatte sich kurz vor Arbeitsantritt krank gemeldet. Die Ruhrbahn erklärt, wie in solchen Fällen dann vorgegangen wird: „Wenn ein Fahrer bemerkt, dass seine Ablöse nicht an der vereinbarten Haltestelle steht, informiert er die Leitstelle. Die Leitstelle überprüft, wo die Ablöse sich befindet und entscheidet dann, was getan wird. In diesem Fall kam es leider zu diesem Vorfall.“

Die Leitstelle hätte darauf entschieden, dass der Fahrer den Betriebshofen anfahren solle – und eben nicht die Endhaltstelle. Der Fahrer kam dem nach, er hatte bereits seine maximale Lenkzeit erreicht.

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Verkehr auf Linie 104 durch Tagebruch zusätzlich beeinträchtigt

„Wir hatten bisher noch keine Chance, mit dem Fahrer selbst zu sprechen, werden dies aber nachholen. Erschwerend kam hinzu, dass durch den Tagesbruch auf der Aktienstraße der planmäßige Ablauf unserer Straßenbahn und die Personaleinteilung nicht mehr reibungslos funktionierte“, erklärt ein Sprecher weiter.

Bis zum Samstag soll die Bauarbeiten andauern, dann verkehrt die Linie 104 wieder nach Plan. Ab der Haltestelle Stadtmitte hätten die ausgesetzten Fahrgäste auch die Möglichkeit, die Tram 112 in Richtung Haltestelle zu benutzten, verweist die Ruhrbahn auf eine Alternative. (mb)