Nanu, was macht DAS denn ausgerechnet HIER? Das fragte sich ein Anwohner aus Mülheim als er kürzlich durch die Straßen schlenderte. Er machte plötzlich eine mysteriöse Entdeckung – und konnte sich nicht erklären, was es genau damit auf sich hat. Deswegen fragte er in einer Facebook-Gruppe für Mülheimer um Rat.
Menschen mit gesundem Augenlicht fallen sie in der Regel kaum auf, für Blinde sind sie eine absolut notwendige Orientierungshilfe: Bodenindikatoren. Das sind strukturierte Bauteile, die sich zum Umgebungsbelag unterscheiden und somit von blinden Menschen mit einem Blindenstock ertastet werden können. Sie warnen vor Gefahren, bieten Orientierung und leiten, wie es in einer Broschüre des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbands (DBSV) heißt. Auch in Mülheim gibt es sie.
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Das sagt die Stadt Mülheim
Und genau diese Bodenindikatoren sah ein Mann plötzlich neu bei sich in der Umgebung. Doch der Ort kam ihm dabei etwas ungewöhnlich vor. Deswegen postete er ein Foto davon in den sozialen Netzwerken. „Diese Bodenindikatoren sind auf der Mühlenstraße neu verbaut worden. Ich weiß, dass sie für Menschen sind, die ein eingeschränktes Sehvermögen haben. Aber warum dieser Standort an einer viel befahrenen Kreuzung?“, will der Mann wissen.
DER WESTEN hat bei der Stadt Mülheim nachgefragt, was es mit diesem Bodenindikatoren auf sich hat. „Im konkreten Fall ging es nicht um die Nutzbarkeit für eine sehbehinderte, sondern um eine blinde Person. Diese beziehungsweise auch ihr Blindenhund konnte die Querungsstellen zum Erreichen der dortigen Bushaltestelle nicht verorten. Dies ist natürlich sicherheitsrelevant (zum Beispiel, wenn man statt den gegenüberliegenden Gehweg zu erreichen mitten in die Einmündung läuft“, heißt es.
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Es bestand sofortiger Handlungsbedarf
Grundsätzlich seien sämtlich öffentliche Verkehrsanlagen barrierefrei herzustellen, gibt die Stadt weiter Auskunft. „Hierzu würden wir bei der Erneuerung der Straße an einer solchen Querungsstelle ein Tastbord für Blinde und Sehbehinderte […] bauen. Bei Erneuerungszyklen unserer Straßen von rund 60 Jahren ist dies eine generationsübergreifende Aufgabe. Wir sagen natürlich Betroffenen nicht, prima, wir bauen die Straße ohnehin in ein paar Jahrzehnten um, sondern reagieren möglichst umgehend und pragmatisch bei konkreten Problemen.“