Mülheim.
Die Wasserpegel von Flüssen, Bächen und Seen steigen bedrohlich an im Ruhrgebiet.
Nun hat es die ersten Keller und Gärten auf dem Stockweg in Mülheim-Selbeck erwischt. Dort versucht die Feuerwehr momentan, den Wasserspiegel des Haubachs zu senken.
Die Einsatzkräfte pumpen das Wasser in die örtliche Kanalisation, um schlimmere Schäden zu verhindern.
Zwischen Duisburg und Essen komplettes Fahrverbot auf der Ruhr
Am Hattinger Ruhrpegel hat der Ruhrverband am Mittwochmittag (12 Uhr) einen Pegelstand von 5,47 Metern gemessen – damit ist der zulässige Grenzwert für die Befahrung der Ruhr weit überschritten. Der liegt, je nach Lage, zwischen 2,39 Meter und 4,31 Meter (Baldeneysee).
Der Schiffsverkehr zwischen Essen und Duisburg wurde deshalb komplett eingestellt.
Ruhr-Hochwasser: Erste Wege in Mülheim gesperrt
Davon betroffen sind auch der Baldeneysee, der Kemnadersee, der Harkortsee und der Hengsteysee.
Auch in Mülheim sind die Auswirkungen des Ruhr-Hochwassers deutlich spürbar. Dort wurde am Morgen die „Erste Hochwasserstufe“ abgesperrt. Damit ist der Leinpfad auf der rechten Ruhrseite ab sofort von Im Körfken bis zur Florabrücke und auf der linken Ruhrseite Durch die Aue bis zur Kassenbergbrücke gesperrt.
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Talsperren schon zu 88 Prozent gefüllt
„Die Talsperren sind aktuell zu 88 Prozent gefüllt“, sagt Britta Balt vom Ruhrverband. Schuld an der aktuellen Situation sei der ungemütliche Herbst mit heftigen Niederschlägen. „Allerdings ist die Situation für die Jahreszeit nicht untypisch“, so Balt.
„Ungewöhnlich war eher die Situation der vergangenen Jahre.“ Anfang 2017 etwa habe man den geringsten Talsperrenfüllstand der vergangenen 25 Jahre gemessen.
Ruhrverband erwartet Entspannung der Lage
Eine schnelle Besserung der Situation wird es aber wohl nicht geben. „Der Rückgang der Pegelstände wird nicht so schnell eintreten, wie der Anstieg der vergangenen Tage“, so Balt.
Auch für die kommenden Tage ist weiterer Regen angesagt – allerdings weniger heftig als zuletzt. „Wir rechnen deshalb eher mit Entspannung als mit einer weiteren Eskalation.“
Bedrohlich hoch ist auch der Rheinpegel. Zur Sicherheit wurde die Duisburger Altstadt bereits mit einem Sperrtor abgeriegelt. (fel/ mb)